Energiesparmaßnahmen sozial und kinderfreundlich gestalten

Die FrAKTION LINKE SÖS PIRATEN TIERSCHUTZPARTEI begrüßt grundsätzlich, dass die Stadt ein Konzept zu Energiesparmaßnahmen aufgelegt hat und auch im „eigenen“ Rathaus mit Senkung der Raumtemperaturen beginnt.
Allerdings stellt sich unsere FrAKTION gegen anvisierte weitergehende Maßnahmen wie die Herabsenkung der Wassertemperaturen in städtischen Hallenbädern oder gar deren Schließung. „Immer mehr Kinder können nicht schwimmen, weil in den letzten zwei Pandemie-Jahren keine Schwimmkurse stattfanden, weil es zu wenig Personal in den Bädern gibt und Öffnungszeiten reduziert wurden. Wir fordern die Stadtspitze dringend auf, im Herbst und Winter zumindest die Öffnung städtischer Hallenbäder für Kinderschwimmkurse und Schulschwimmen sicherzustellen. Außerdem müssen für die Kinder Badetemperaturen gewährleistet werden, bei denen Kinder entspannt schwimmen lernen können. Denn das ist nicht möglich, wenn sie schlotternd und mit blauen Lippen im Wasser bibbern,“ so Laura Halding-Hoppenheit, Fraktionsvorsitzende.
Der mobilitätspolitische Sprecher Luigi Pantisano ergänzt: „Angesichts der Notwendigkeit umfassender Energieeinsparungen müssen jetzt auch Eingriffe in die Straßenverkehrsordnung ermöglicht werden, analog zum Vorgehen bei den Luftreinhaltemaßnahmen. In diesem Falle könnten Kommunen Verkehrsverbote und Temporeduzierungen erlassen. Wir müssen den Verbrauch aller fossilen Energieträger reduzieren, daher soll auch der Erdölverbrauch reduziert werden. Das wäre möglich, wenn die Stadt jetzt endlich Tempo 30 stadtweit einführt, was unsere Fraktion schon seit geraumer Zeit fordert.“ Und Luigi Pantisano weiter: „Ebenso fehlen uns Aussagen, welche Einsparungen bei der Weihnachtsbeleuchtung geplant sind. Es ist kaum vermittelbar, wenn die Innenstadt mit den „Glanzlichtern Stuttgart“ erstrahlt und zugleich die Kinder mit Mantel und Schal in Klassenzimmern oder die Menschen zu Hause frierend sitzen sollen.“
Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch fordert die privatwirtschaftlichen Unternehmen zu mehr Anstrengungen beim Energiesparen und richtet seinen Blick auf ein werbefreies Stuttgart: „Hochauflösende digitale Werbetafeln sind wahre Stromfresser. Digitale LED-Werbetafeln in der Größe von 9 Quadratmetern verbrauchen im Jahr etwa so viel Strom wie 15 Haushalte. Wir fordern die Abschaltung von Werbetafeln in Stuttgart, denn das wäre ein Beitrag zur Klimaneutralität bis 2035 und vor allem ist eine Stadt mit weniger Kommerz und Lichtverschmutzung lebenswerter und umweltfreundlicher.“