Brauchen wir den CSD noch?

Das Motto des diesjährigen Stuttgart PRIDE nimmt Blick auf die Belange von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, transsexuellen, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) in Europa: „Community.Kraft.Europa.“ Die Notwendigkeit von Kraft und gesellschaftlicher Solidarität ist aktueller denn je, angesichts von Hass-Kriminalität und gewalttätigen Übergriffen, sichtbar zuletzt sogar beim Christopher Street Day in Karlsruhe.

Auch in Europa richtet sich die Aufmerksamkeit auf die EU-Länder, in denen die Rechte der LSBTTIQ-Szene immer noch mit Füßen getreten wird. Wir als FrAKTION fordern dazu auf, diese Entwicklungen ernst zu nehmen und nicht wegzusehen und schließen uns an: Community endet nicht an Stadt- und Ländergrenzen.

Der Kampf gegen Diskriminierung bleibt eine aktuelle politische, wie auch gesellschaftliche Aufgabe. Vollständige rechtliche Gleichberechtigung und gesellschaftliche Akzeptanz der Community gehen Hand in Hand. Genau hier knüpft die Polit-Parade des CSD an und setzt am 30. Juli ein Zeichen für Vielfalt, Respekt, Akzeptanz und Gleichberechtigung und bringt politische Forderungen auf die Straße. Die FrAKTION unterstützt die Forderungen der IG CSD Stuttgart e.V. und macht sich für ihre Umsetzung stark – ob im Gemeinderat oder in den Straßen von Stuttgart, Bukarest und Łódź.

Von der Stadtspitze und den demokratischen Stuttgarter Fraktionen erwarten wir, dass die Belange der Community und queer-politische Forderungen auch gehört werden, wenn das CSD-Kulturfestival beendet und die eilig gekauften Regenbogenfahnen wieder eingerollt sind. Die Förderung adäquater Räume für die Arbeit und Vernetzung der Community und die Eröffnung des Regenbogenhauses bleiben unmittelbare Aufgaben.