Stuttgart befindet sich in einem Wassermangelgebiet. Die Stadt wies Ende Juni per Pressemitteilung auf gestresste Bäche hin und hat – wie bereits in Nachbarkreisen – Wasserentnahmen aus Bächen verboten. Denn diese verschärfen die Wassermangelsituation und beschleunigen, dass Gewässer ganz trockenfallen. Fische und andere Kleinstlebewesen sterben dann unweigerlich ab.
Auch Stuttgart muss vorsorgen und jetzt Maßnahmen ergreifen, damit die Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg den Herausforderungen des Klimawandels standhalten kann. Dieses Jahr verschärft das Wetterphänomen „El Niño“spüren zusätzlich die bereits durch den Klimawandel bedingten hohen Temperaturen. Die hohen Meerestemperaturen begünstigen Hitzewellen in ganz Europa, sodass wir die letzten Tage den weltweit wärmsten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen hatten.
Das bestehende Verteilungsnetz des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung stößt an heißen Sommertagen schon jetzt an seine Grenzen. Wir alle müssen dabei helfen, die Wasserversorgung durch sparsamen Umgang mit dem kostbaren Gut zu sichern. Seit 2002 haben wir in Land keine grundwasser-neubildungsreichen Jahre mehr in Baden-Württemberg gehabt. Daher fordern wir, dass per Satzung ein Verbot bei Trockenheit und Hitze für das Befüllen von Pools mit mehr als 300 Litern Fassungsvermögen erlassen wird. Andere Gemeinden sind hier bereits Vorreiter.
Zudem zeigt sich die Ungerechtigkeit des Ressourcenverbrauchs auch beim Wasser: Reiche Menschen verbrauchen für Pools oder großen Gärten mehr Wasser, als Menschen mit geringem Einkommen. Wir können uns keine weitere Wasserverschwendung mehr leisten.
Freibäder sind für alle offen, die ‚Einschränkungen‘ wären also durchaus vertretbar!