Pressemitteilung: Abriss des Wangener Tors: kalt, rücksichtslos und geschichtsvergessen

Über 500 Unterschriften, ein Ortsbesuch des Oberbürgermeisters im Spätsommer und Anträge im zuständigen Bezirksbeirat und im Gemeinderat haben es nicht verhindern können – das Wangener Tor – Wahrzeichen des Stadtbezirks, Baudenkmal wurde am 25. Februar 2022 abgerissen. Die kulturpolitische Sprecherin der FrAKTION, Guntrun Müller-Enßlin ist empört: „Das darf doch nicht wahr sein – einfach mal so ein Baudenkmal abreißen, ohne Kommunikation, ohne Diskussion, ohne Ankündigung? Wir sind empört und schockiert! Geht man so mit seinen Bürgerinnen und Bürgern um? Mit Menschen, die etliches an Engagement investiert haben, um das Wangener Tor zu erhalten?“

Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch betont: „Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass der Wille von 500 engagierten Wangener Bürger:innen einfach ignoriert wird und der Schöpfer dieses wundervollen Bauwerks, Wolfgang Zaumseil, noch nicht einmal informiert wird über den Abriss. Mit dieser ignoranten Haltung isoliert sich die Verwaltungsspitze noch mehr von der Bürgerschaft“. Mit Blick auf die Begründung für den Abriss betont Rockenbauch: „Das Wangener Tor wird von der Verwaltungsspitze als funktionsloses und unwirtschaftliches Bauwerk bezeichnet – das ist Ausdruck der kalten, ignoranten und geschichtsvergessenen Haltung gegenüber der Stuttgarter Baukultur.“

Mit Blick auf einen Antrag zum Erhalt des Wangener Tors der FrAKTION vom 5. März 2021 sagt Müller-Enßlin: „Mit ihrer Antwort hat sich die Stadtverwaltung unfassbare 315 Tage Zeit gelassen. Warum jetzt auf einmal die Eile mit dem Abriss? Wer steht dahinter? Wer hat ihn veranlasst? Unser Bemühen, in bevorstehenden Gesprächen mit Interessierten/Beteiligten aus der FrAKTION, dem Bezirksbeirat Wangen, der Jugend, einschließlich Architekt Zaumseil doch noch eine konstruktive Lösung zur Erhaltung des Tors zu finden, ist damit vom Tisch gewischt.“

Guntrun Müller-Enßlin sagt weiter: „Was kommt als nächstes? Was wird noch alles platt gemacht ohne Not? Als Gemeinderätin verliert man die Lust, sich für Baukultur einzusetzen, wenn man es dabei mit Ignoranten zu tun hat, die mit den Denkmälern ihrer Stadt so umgehen! Stuttgart? Nein, Schilda!“