Einstellung des Ponykarussells auf dem Cannstatter Wasen und weiteren Veranstaltungen

Wir beantragen:

  1. Die Stadt lässt den Betrieb von Ponykarussells mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren auf dem Cannstatter Wasen sowie bei allen anderen Veranstaltungen der Stadt nicht mehr zu.

Begründung:

Ponys sind sehr soziale und sensible Tiere und auch Herdentiere. Bei Festen bzw. Veranstaltungen wie beispielsweise dem Cannstatter Wasen sind sie einem großen Lärmpegel ausgesetzt, was für diese Tiere einen enormen Stress bedeutet. Zudem handelt es sich um Fluchttiere, die von Natur aus darauf konditioniert sind, bei Gefahren oder in stressigen Situationen zu flüchten. Das dauerhafte monotone Im-Kreis-Laufen kann zu schmerzhaften Gelenk- und Wirbelschäden führen. Zudem führt diese Monotonie auch zu psychischen Leiden und nicht selten auch zu Verhaltensstereotypien.

Auch viele Tierärzte und Amtstierärzte sprechen sich gegen die Ponykarussells aus. Beispielsweise stufte Frau Dr. Sabine Beckmann, Amtstierärztin des Kreisveterinäramts Gütersloh bereits im Jahr 2010 das ständige Im-Kreis-Laufen als absolut verhaltenswidrig ein. Unabhängig von den gesetzlichen Bedingungen für die Ponykarussells sind diese deshalb generell als nicht tierschutzgerecht einzustufen.

Ein weiterer Aspekt ist der Respekt vor unseren Mitlebewesen, welchen wir auch unseren Kindern vermitteln müssen. Ein Ponykarussell bewirkt jedoch das Gegenteil, da den Kindern so vermittelt wird, man könne Tiere zum eigenen Vergnügen wie Objekte behandeln. Einer ähnlichen Auffassung ist auch die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V., welche den Standpunkt vertritt, dass durch die Karussells ein Bild von dem Pferd vermittelt wird, welches aus Sicht des ethischen Tierschutzes nicht mehr zeitgemäß ist.

Viele Städte haben bereits eingesehen, dass Ponykarussells nicht mit dem Ziel des Tierschutzes vereinbar sind. Ganz aktuell hat beispielsweise München beschlossen, ab 2024 keine Ponykarussells mehr auf Volksfesten zuzulassen. Aber auch andere Städte sind dieser Auffassung schon länger gefolgt, wie beispielsweise Düsseldorf und Konstanz.

Wir finden im 21. Jahrhundert ist die Nutzung von Tieren, auch für Unterhaltungszwecke, nicht mehr zeitgemäß und auch durch die bereits wissenschaftlicheren Erkenntnisse die wir heute über diese Tiere haben, nicht weiter tragbar.