Lange war der 2011 abgewählte Ex-Ministerpräsident Mappus – nahezu persona non grata selbst in der CDU – in der Versenkung verschwunden und niemand hat ihn vermisst. Der Sieg des CDU-Kandidaten Nopper bei der OB-Wahl scheint für ihn die passende Gelegenheit, sich wieder in Szene zu setzen. Er agiert weiter in derselben Manier, wie er es bereits als Ministerpräsident tat. Er erklärte in der Stuttgarter Zeitung, dass er mit sich und seiner Regierungspolitik “völlig im Reinen sei” und er stilisierte seinen Kauf der EnbW zur Erfolgsgeschichte.
„Tatsache ist, dass der EnBW-Konzern, obwohl in öffentlicher Hand, eine Politik gegen den klaren Willen der Bürger*innen der Stadt Stuttgart macht. Die EnBW klagte um die Strom- und Gasnetze mit der Stadt Stuttgart bis zur höchsten Instanz, um möglichst lange Profit zu machen. Und die Rücküberführung der Trinkwasserversorgung und der Fernwärmeleitungen wurden ebenso bis heute von der EnBW bisher verhindert. Das kostet die Stadtwerke und damit den Steuerzahler*innen in Stuttgart Millionen Euros“, kommentiert Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch, Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke und der Netze-Tochter, das Urteil des BGH.
Thomas Adler, Fraktionssprecher von DIE FrAKTION LINKE SÖS PIRATEN TIERSCHUTZ kommentiert die Mappus Aussagen: „Es ist dreist, wie Herr Mappus die Bilder von dem Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlossgarten darauf reduziert, dass sie für ihn ‚in politischer Hinsicht …und… persönlich hochgradig schädlich‘ gewesen seien. Die Bewertung seiner Stuttgart21-Politik ist an brutaler Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid nicht zu überbieten. Kein Wort von den über 400 zum Teil schwer Verletzten des von ihm angeordneten Polizeieinsatzes am schwarzen Donnerstag, auch kein Wort darüber, dass jemand sein Augenlicht durch den Wasserwerfereinsatz verloren hat. Stattdessen ist für ihn erwähnenswert, dass ein ‚schlechtes Licht‘ auf ihn geworfen wurde. Thomas Adler abschließend: „Die Zerstörung der grünen Lunge Mittlerer Schlossgarten und diese Paarung von Brutalität und Ignoranz hat einen Namen: Stefan Mappus!“
Es interessiert nicht, ob Mappus mit sich im reinen ist oder nicht: die Stadtgesellschaft ist jedenfalls nicht im Reinen mit Herrn Mappus und seinen Hinterlassenschaften. Möge er doch besser in der politischen und medialen Bedeutungslosigkeit verbleiben!