Sechs Fragen an Laura
An was arbeitest du aktuell am intensivsten?
Das Thema Armut beschäftigt mich aktuell sehr, besonders Kinder, Frauen und Senioren.
Kinder können nichts dafür, in welche Familien sie geboren werden. Ich kämpfe dafür, dass Chancengleichheit nicht nur ein leeres Wort bleibt, dies versuche ich immer wieder in die Ausschüsse zu tragen. Es darf nicht sein, dass alleinerziehende Eltern, nicht wissen, wie sie über die Runden kommen. Auch Senioren, die ein Leben lang gearbeitet haben, muss ein würdiger Lebensabend garantiert werden. Sie hatten Deutschland eigentlich aufgebaut und auf alles verzichtet, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Jetzt können wir sie doch nicht in Altersarmut fallen lassen! Dafür setze ich mich als Stadträtin sehr stark ein.
Die Arbeit als Stadträtin ist sehr zeitintensiv, neben dieser Tätigkeit bist du ja noch Gastronomin und Aktivistin. Wie schaffst du das alles?
Zum Glück arbeite ich als Gastronomin nur bei Nacht und am Wochenende und meine Arbeit im Rathaus ist bei Tag. Andere Aktivitäten, die sehr viel Zeit und Kraft brauchen, machen Spaß, da ich mit sehr vielen wunderbaren Menschen zusammenkomme.
Die wenige freie Zeit die du hast – Wie verbringst du die?
Ich gehe gerne ins Theater und auf politische Veranstaltungen. Ich war seit 40 Jahren nicht mehr im Urlaub, da Stuttgart für mich ein wunderbarer Ort der Begegnung ist. Das ist für mich ein guter Ausgleich.
Was treibt dich an, ein so großes politisches Engagement an den Tag zu legen?
Meine größte Motivation ist, dass ich die Menschen liebe! Ich kämpfe gerne für Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung und das gibt mir enorme Kraft und Freude.
Kannst du dich an deinen ersten Tag als Gemeinderätin erinnern?
Es war sehr beeindruckend und beängstigend, ich habe gedacht der Himmel stürzt ein.
Wenn du für eine Sache im Gemeinderat die Mehrheit hättest: Was würdest du tun?
Ich würde auf kommunaler Ebene sehr viel verändern, es fängt an mit sozialer Gerechtigkeit. Ich würde es nicht zulassen, dass Kinder in sogenannten „Sozialhotels“ untergebracht werden, weil es für Ihre Eltern keine bezahlbaren Wohnungen gibt. Es muss viel im Kampf gegen die Armut gemacht werden. Wichtig wäre mir auch, dass wir dafür sorgen, dass die Senioren ihren Lebensabend in Würde erleben können. Das erfordert ein entsprechendes Quartiersmanagement. Wichtige Aspekte sind barrierefreie Mobilität, gute Nahversorgung und Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben.