Wenn in einer Stuttgarter Schulklasse ein Video gezeigt werden soll, lässt die unzureichende Schulausstattung zumeist sämtliche Pläne ins Wasser fallen. Ständige Raumwechsel für den Gebrauch von digitalen Medien ist in vielen Schulen alltäglich geworden. Die zusätzliche Raumnot sorgt oftmals dafür, dass manchmal auch daraus nichts wird. Während an manchen Gymnasien das halbe Gebäude leer steht, müssen sich andernorts Schulklassen auf Container und benachbarte Grundschulen verlassen, in denen sie unterrichtet werden können. Aber eigentlich ist es egal, ob der Unterricht in einem Container oder einem Klassenzimmer gehalten wird, denn in der technischen Ausstattung gibt es kaum Unterschiede: Obwohl die Beamer angeblich repariert wurden und nun jedes Klassenzimmer sogar über einen Apple-TV Anschluss verfügt, kommt es trotzdem ständig zu Problemen. Vom Beamer und dem Strom bis hin zum WLAN – nichts scheint zu funktionieren. Aber zum Glück gibt es immerhin noch genug Tageslichtprojektoren, auf die man sich ja bereits seit der Steinzeit verlassen kann. Einerseits lobt man sich für die Qualität der deutschen Schulbildung, die auch international angesehen sein mag, andererseits ist die mangelhafte technische Ausstattung mit so rückschrittlichen Medien nicht dazu geeignet, einen vielschichtigen, zeitgemäßen Unterricht abhalten zu können.
Wo bleibt denn die Digitalisierung an Schulen, von der immer geredet wird? Die Coronapandemie samt Heimunterricht hätten eigentlich ein deutliches Zeichen sein müssen, wie wichtig die Digitalisierung für die Bildung ist. Es wird Zeit für deutlich mehr Investition in unsere Schulen, um digitales Lernen auch endlich zu ermöglichen.