Die Nabu Gruppe Stuttgart machte kürzlich darauf aufmerksam, wie wenig Wasser in Stuttgarter Bächen und Tümpeln ist, obwohl der Sommer erst noch bevorsteht. Der Lebensraum vieler Arten, von Amphibien, Fischen und (Ufer-)Pflanzen, ist bedroht.
Wenn Hitze und Trockenheit die Wassermengen in Bächen und Flüssen sinken lassen, die Wassertemperatur steigt und zugleich die Konzentration von Chemikalien und Verunreinigungen zunimmt, schließt sich ein Teufelskreis. In Hitzeperioden steigt auch noch der Wasserverbrauch des Menschen v.a. für die vermehrte Bewässerung von Feldern und Gärten. Konsequenterweise verbietet das Amt für Umweltschutz das Abpumpen von Wasser aus Bächen und stehenden Gewässern.
Wasser ist Leben und unsere wichtigste Ressource. Noch ist es für uns selbstverständlich, dass das Trinkwasser reichlich sprudelt. Doch das Umweltministerium muss inzwischen an einem Masterplan zur Trinkwasserversorgung arbeiten. Konnte unser Pro Kopf Verbrauch an Wasser in Baden-Württemberg seit dem Höchststand im Jahr 1983 mit 143 Litern pro Tag bis 2010 (115 Liter pro Tag) noch gesenkt werden, so steigt er seitdem wieder an. Vor allem seit 2013 muss die Landwirtschaft wegen des Klimawandels deutlich mehr künstlich bewässern.
Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg geht davon aus, dass sich auch bis zum Herbst keine Grundwasservorräte in nennenswertem Umfang neu bilden. Die Stände würden eher weiter sinken, obwohl die Niederschläge im Juni überdurchschnittlich waren. Das Wasser sei oberirdisch abgeflossen, verdunstet und von Pflanzen verbraucht worden.
Die aktuelle Dürre in Norditalien muss uns ein mahnendes Beispiel sein. Dort haben einige Kommunen bereits das Wasser reglementiert und zum Teil abgestellt.