Wir beantragen:
- Die Verwaltung erstellt ein Gutachten zur Umgestaltung und Verkehrsberuhigung der Gablenberger Hauptstraße im Abschnitt zwischen Schmalzmarkt und der Kreuzung Talstr. Im Gutachten sollen konkrete Maßnahmen erarbeitet werden, die dazu führen die Aufenthaltsqualität in der Gablenberger Hauptstraße deutlich zu verbessern und insbesondere die Barrierefreiheit für Fußgänger durchgehend zu gewährleisten.
Im Doppelhaushalt 2022/23 wird ein für das Gutachten ausreichendes Planungsbudget eingestellt. Die Untersuchung soll mindestens folgende Punkte umfassen:
- Verhinderung des überörtlichen Schleichverkehrs, PKW und LKW
- Auswirkungen auf parallel Straßen durch eine potenzielle Verkehrsverlagerung
- Durchgehend Tempo 30, Aufhebung des Status Vorrangstraße
- Rechts vor links Regelung der Querstraßen
- Stationäre Geschwindigkeitskontrollen
- Verbreiterung der Gehwege auf beiden Seiten durchgehend auf mind. 2,5 m
- Prüfung, ob die Busse der 42er Linie, durch Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb leiser werden können
- Vorschlag für den Einsatz von elektrisch betriebenen Kleinbussen für den Anliegerverkehr in Gablenberg z.B. als lokaler Ring über die Bergstraße, Plettenberg, Buchwald, Waldebene Ost etc.
- Aufwertung und Instandsetzung der Straßen- und Gehwegbeläge, Einsatz von Flüsterasphalt
- Barrierefreie Gestaltung der Gehwege und der Übergänge zwischen Gehwegen und Straßen
- Verbesserung / Verbreiterung des Fußgängerüberwegs an der Kreuzung zur Wagenburgstraße
- Intelligentes Parkplatzsystem mit Ausweichstellen zur Verminderung der Durchfahrtsgeschwindigkeit
- Identifikation von zusätzlichen Flächen für: Grünflächen, Außengastronomie Baumstandorte, Radabstellplätze und Bewegungsmöglichkeiten
- Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in die Umgestaltung durch geeignete Bürgerbeteiligungsmodelle
Begründung:
Im Rahmen des Sanierungsgebietes Stuttgart Gablenberg wurden viele Vorschläge und Ideen zur Verkehrsberuhigung und Umgestaltung der Gablenberger Hauptstraße (auch im Rahmen der Bürgerbeteiligung) entwickelt, allerdings scheiterten diese Vorschläge praktisch immer daran, dass eine echte Verkehrsberuhigung nicht wirklich durchsetzbar erschien. Die frühere Hauptstraße durch das ehemalige Dorf Gablenberg ist in den letzten Jahrzehnten zu einer voll ausgebauten Hauptverkehrsstraße im Stuttgarter Osten geworden. Die Straße dient als „Abkürzung“ für viele Auto- und LKW Fahrer, die von der Talstraße in Richtung mittlerer Filderlinie fahren. Die Straße ist für Kfz und für Linienbusse optimiert. Die Fußgängerwege sind teilweise gerade einen Meter breit, je nachdem wie nahe die Häuser an der Straße stehen. Teilweise ist nicht genug Platz, für sich begegnende Kinderwägen, Rollstühle und Rollatoren. Für Seh- und Körperbehinderte Menschen gibt es zahllose Hindernisse. Die Straße ist für Ladenbesitzer unattraktiv, es gibt Leerstände bzw. nur noch Läden mit einfachsten Angebot. Die zahlreichen, auch traditionellen Restaurants haben keine oder nur eingeschränkte Möglichkeiten für die Außengastronomie. Die Aufenthaltsqualität ist bei weitem nicht zufriedenstellend. Die Anwohner leiden unter dem Lärm der Fahrzeuge und die Abgasentwicklung. Alles was bisher für die Gablenberger Hauptstraße vorgesehen ist wird keine wirkliche Lösung der Probleme (Lärm, Abgasbelastung, Fehlen jeglicher Barrierefreiheit) mit sich bringen. Auch wird eine Umgestaltung, die mehr Aufenthaltsqualität für die Menschen herstellt, nichts nützen, wenn der Verkehr nicht eingeschränkt wird. Hier muss unserer Auffassung nach eine viel tiefergehende Veränderung angestrebt werden, die alle Verkehrsformen neu regelt und den ÖPNV explizit mit einbezieht.