Selbstverwaltung von öffentlichen Räumen für Jugendliche ermöglichen –Modellprojekt zur Nutzung des öffentlichen Raums konzipieren

Wir beantragen:

  1. Das Stadtplanungsamt stellt vor, wie der im Jahr 2017 erstellte und im Gemeinderat beschlossene „Masterplan Räume für Jugendliche“ in der Praxis seither entsprechend der Empfehlungen des Instituts für Stadtplanung und Stadtforschung Weeber+Partner umgesetzt wird.
  2. Die Stadtverwaltung erstellt in einem Modellprojekt ein Konzept zur selbstverwalteten Nutzung verschiedener öffentlicher Räume durch Jugendliche in der Innenstadt wie der Freitreppe, dem Schlossplatz und dem Eckensee. Das Konzept wird erarbeitet unter Beteiligung der Mobilen Jugendarbeit, der Jugendhausgesellschaft, dem Stadtjugendring Stuttgart und unter Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (auch mit den aktuellen Nutzer:innen in den Abendstunden).

Begründung:

Im Jahr 2017 hat der Gemeinderat den „Masterplan Räume für Jugendliche“ beschlossen. Dieser wurde vom Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber+Partner gemeinsam mit Verwaltung, Fachkräften der Jugendarbeit und Jugendlichen erstellt und beschlossen. Hierbei wurden Jugendliche und junge Erwachsene befragt und in verschiedenen Workshops und Veranstaltungen beteiligt. Schon im Masterplan spielt die Nutzung des Kleinen Schlossplatzes, des Schlossplatzes, des Eckensees und die Freitreppe der Jugendlichen eine wichtige Rolle.

Im Fazit wird die zukünftige Mitbestimmung von Jugendlichen an der Ausgestaltung der öffentlichen Räume hervorgehoben: „In den Handlungsempfehlungen werden zahlreiche Ideen und Vorschläge gemacht, wie der Blick für die höhere Zahl und die bessere Ausstattung von öffentlichen Räumen für Jugendliche und junge Erwachsene in Stuttgart geschärft werden kann. Eine besonders wichtige Rolle spielen hierbei die Möglichkeiten zur Mitbestimmung Jugendlicher bei der Planung von Projekten und Vorhaben (Jugendbeteiligung) sowie die Chancen, Flächen für Jugendliche langfristig zu sichern (Flächensicherung).“

Verbote, Videoüberwachung und massive Polizeipräsenz setzen das Zeichen, dass bestimmte Gruppen von Jugendlichen und jungen Menschen in Stuttgart unerwünscht sind. Das wollen wir ändern. Zusätzlich zur Freigabe der Treppe, die wir in gesondertem Antrag fordern, fordern wir die Stadtverwaltung auf, gemeinsam mit der Mobilen Jugendarbeit, der Jugendhausgesellschaft, dem Stadtjugendring gemeinsamen mit Jugendlichen vor Ort ein Konzept für die selbstverwaltete Nutzung der öffentlichen Räume in der Stadt zu entwickeln und zu ermöglichen. Als Modellprojekt unter wissenschaftlicher Begleitung.