PM: KITA Beschäftigte besser bezahlen: Keine Anrechnung der Ballungsraumzulage auf den Tarif Plus!

Seit Jahren fordert die FrAKTION eine Zulage für städtische Beschäftigte, die den hohen Miet- und Lebenshaltungskosten in Stuttgart Rechnung trägt. In den Beratungen zum Doppelhaushalt hat die Gewerkschaft ver.di gemeinsam mit den Beschäftigten mehrmals die Stuttgarter KiTa bestreikt für eine solche Ballungsraumzulage insbesondere auch für Erzieher:innen. Die Gemeinderatsmehrheit hat in den ersten beiden Lesungen dann auch einer Zulage von 150 Euro zugestimmt, um dann in letzter Minute an der entscheidenden Stelle die Summe zu kürzen.

„Bis kurz vor Schluss sah es so aus, als ob die Ballungsraumzulage in Höhe von 150 Euro pro Monat bei den Erzieher:innen zusätzlich zur bestehenden Tarif-Zulage von 100 Euro ausbezahlt werden soll. In der 3. Lesung hat sich die Haushaltskoalition jedoch entschieden, den Erzieher:innen in den Rücken zu fallen indem sie die beiden Zulagen miteinander verrechnet, so dass nur 50 Euro monatlich hinzukommen“, kritisiert der jugendpolitische Sprecher der FrAKTION, Luigi Pantisano (LINKE).

„Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels im KiTa-Bereich ist dieser Kürzungs-Beschluss ein fatales Signal an alle Beschäftigten. Mit der Ballungsraumzulage ist zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung gegangen worden – wir brauchen aber eine strukturelle und auf Dauer gestellte Zusage an die Beschäftigten, dass wir ihre Arbeit besser entlohnen“, fordert Stadträtin Johanna Tiarks (LINKE).

„Der Gemeinderatsmehrheit unterschätzt offenkundig die Kitastrophe in Stuttgart. Der Fachkräftemangel in den Kitas muss endlich behoben werden. Warme Worte der Wertschätzung genügen nicht mehr, es braucht endlich ausreichend Lohn für die Beschäftigten. Es mangelt der Stadt Stuttgart nicht am Geld, sondern am politischen Willen, die Kitastrophe einzudämmen und perspektivisch zu überwinden“, sagt Luigi Pantisano. „Wir unterstützen deshalb die Erzieher:innen bei ihrem Streik am kommenden Mittwoch. Und wir fordern die Gemeinderatsmehrheit auf, die Anrechnung der bestehenden Zulagen wieder zu zurückzunehmen“, so Tiarks weiter. „Es grenzt an Realitätsverweigerung zu Glauben, die Kitastrophe würde schon von alleine verschwinden“, so Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch (SÖS). „Es braucht jetzt ein entschiedenes Gegensteuern und Nachbessern, damit dieser so wichtige Beruf endlich die nötige Anerkennung bekommt,“ so Rockenbauch abschließend.