Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Seit Beginn der HIV-/AIDS-Pandemie vor 40 Jahren wurde viel erreicht. Dank medizinischer Behandlung ist hier inzwischen ein gutes Leben möglich. Doch in vielen anderen Ländern der Welt fehlt es immer noch an medizinischer Versorgung, die UN zählt dort weiter jährlich Hundertausende AIDS-Tote.
Die diesjährige AIDS-Hilfe-Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ ruft zu Solidarität mit Menschen mit HIV/AIDS auf und will der Diskriminierung entgegenwirken. Öffentliche Aufmerksamkeit hilft gegen die wachsende Unkenntnis, gegen Vorurteile und Stigmatisierung.
Die AIDS-Hilfe Stuttgart berät Jugendliche in Schulen und klärt dank ihrer vielsprachigen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen viele zugewanderte Menschen kompetent und kultursensibel auf. Die steigende Nachfrage erfordert für diese präventive Arbeit nun die finanzielle Unterstützung der Stadt.
Leider erkennen das nicht alle Fraktionen im Rathaus. So wurden in den bisherigen Haushaltsberatungen zwei FrAKTIONs-Anträge für die AIDS-Hilfe Stuttgart mehrheitlich abgelehnt: Die Förderung von Veranstaltungen an Schulen zur Prävention von HIV und sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten sowie eine 0,25-Stellenanteil für Aufklärung und Prävention für Menschen mit Migrationsgeschichte.
Welch eine Fehlentscheidung, wo doch die Prävention und die mehrsprachige, kultursensible Beratung für den Umgang mit HIV essentiell ist! Und ja, sowohl die AIDS-Hilfe Stuttgart und das Gesundheitsamt bieten Präventionsprojekte an. Doch es braucht beide, weil sie völlig unterschiedliche Zielgruppen erreichen.
Wir hoffen, dass die anderen Fraktionen das spätestens in der letzten Lesung auch erkennen und nicht weiter an den falschen Stellen sparen.