Nach dem Sommer voller Hitzerekorde und biblischer Überschwemmungsszenen, wird es auch in unserer Stadt höchste Zeit, die kommenden Extremwettersituationen vorzubereiten. Andernorts geht es bereits heute schlicht um die Frage des Überlebens. Aber auch hier kann man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.
Bei der Eröffnung des 13. ExtremWetterKongresses in Hamburg konstatierten Wissenschaftler:innen, dass die Klimakatastrophe uns weitgehend ungebremst treffen wird. „Nie zuvor waren die globalen Luft- und Wassertemperaturen so hoch, wie in diesem Jahr“, heißt es in einer Mitteilung zum Kongress. Die Wissenschaftler:innen rufen zur Klimaanpassung und entschlossenen Handeln auf.
Selbst die Bank LBBW rechnet inzwischen mit enormen Schäden infolge des Klimawandels. Die Schäden würden sich mindestens verdoppeln, im schlimmsten Fall sogar versechsfachen. „Da Baden-Württemberg überdurchschnittlich von der Erwärmung betroffen sein dürfte, werden die Kosten hier vermutlich noch schneller steigen“, so die LBBW. Stuttgart wird noch dramatischer betroffen sein. Höchste Zeit, etwas zu tun.
Wie wollen wir Menschenleben in Stuttgart schützen? Schaut man sich den Haushaltsentwurf des Oberbürgermeisters an, heißt die Antwort: Gar nicht! Diese Ignoranz ist sehr gefährlich. Maßnahmen, die unsere Städte kühlen oder vor Starkregen schützen, sind nicht kurzfristig zu verwirklichen. Der Stadtumbau weg von Beton und Asphalt hin zu mehr Bäumen, Grün und Wasser dauert. Jeder zusätzliche Baum spendet Schatten und schafft ab sofort mehr Lebensqualität. Seit Jahren fordern wir einen systematischen Stadtumbau ein. Es darf jetzt kein Wegschauen und keine Ausreden mehr geben: Dieser Haushalt muss ein Klimaanpassungs-Haushalt werden!