Darf man eine Sitzbank auf den Gehweg stellen, um sich dort mit Nachbarn zu treffen und zu unterhalten? Dürfen Pflanzkübel vor die Haustüre gestellt werden und darf eine Nachbarschaftsinitiative einen Parkplatz in eine begrünte Sitzgelegenheit (Parklet) umwandeln?
Bislang war dies in Stuttgart praktisch nicht oder nur unter sehr hohen Auflagen möglich. Wie schön, dass die Stadtverwaltung unsere Initiative aufgegriffen hat und die Hürden für die private Möblierung im öffentlichen Straßenraum deutlich gesenkt hat. Bürger:innen können jetzt selbst gestalten und werden zu kreativen Akteur:innen einer lebenswerten Stadt, gerade auch in ihrer direkten Nachbarschaft.
Auch die Genehmigung von Parklets ist deutlich einfacher. Man kann einen Nachbarschaftstreffpunkt für bis zu drei Jahre auf einem oder auch zwei Stellplätzen ganzjährig einrichten. Dafür müssen die Verwaltung und der zuständige Bezirksbeirat zwar erst noch grünes Licht geben, doch die Hürden sind wesentlich geringer geworden, was es vereinfacht. Die Parklets stießen in den jeweiligen Nachbarschaften nach anfänglicher Skepsis auf immer mehr Zustimmung. Das erste in Stuttgart wurde im Jahr 2015 errichtet.
Solche nichtkommerziellen Orte der Begegnung ermöglichen Kommunikation und Austausch in der Nachbarschaft, überwinden Vereinsamung und tragen damit wesentlich zum Gemeinwohl bei. Dies wurde durch eine mehrjährige Evaluierung dieser Projekte bestätigt.
Damit können in Zukunft vermehrt Nachbarschaftsinitiativen den öffentlichen Raum kreativ gestalten, beleben und tragen damit zu einem besseren Klima in vielerlei Hinsicht bei.
Welch schöner Erfolg, dass Bürger:innen mit Ideen und Eigeninitiative ein lebenswertes Stuttgart selbst gestalten können!