Foto: Roland Hägele

Tiere als Versuchsobjekte

Am 11. Oktober erschien in der Stuttgarter Zeitung der Artikel „Ja zu Nutztierforschung und Tierversuchen“: Die Uni Hohenheim erhält Geld von Bund und Land in Höhe von 59 Millionen Euro. Es soll ein Gebäude für Hightech-Geräte sowie eines für 250 Tiere entstehen. An den Tieren soll experimentiert werden, wie der Methanausstoß reduziert werden kann.

Der Unirektor Stephan Dabbert begründet die Notwendigkeit von Nutztierhaltung und Tierversuchen damit, dass zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen Grasflächen seien. Hier suggeriert er, dass wir diese Flächen für die Welternährung bräuchten: Aber 71 Prozent der Ackerflächen werden für den Anbau von Futtermittel verwendet und nur 18 Prozent zur direkten Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln. Insgesamt stammen nur 18 Prozent aller Kalorien aus tierischen Erzeugnissen und 82 Prozent direkt von Pflanzen. Wenn wir die Ackerflächen nutzen, um direkt pflanzliche Lebensmittel anzubauen statt Tierfutter, wäre die Ernährungssicherheit am besten gewährleistet. Dass diese Forschung also zur Welternährung beitragen soll, ist absurd. Für das Klima wäre die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Landwirtschaft sinnvoller: Ein großer Teil der genannten Grasflächen wäre frei, so dass dort Wälder entstehen könnten. Methanausstoß und Antibiotikaeinsatz würde am besten mit der Abschaffung der Tierhaltung reduziert werden.

Wer am Tierwohl interessiert ist, hört auf die Tiere auszubeuten und forscht nicht in Stuttgart daran, wie sie klima- und umweltfreundlicher ausgebeutet werden können. Es muss in die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Landwirtschaft investiert werden und nicht in ein System, welches Tiere als Ware degradiert und unsere Lebensgrundlagen zerstört.