Wir beantragen:
Eine Berichterstattung der Verwaltungsspitze zum Thema Baukultur in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse Stadtentwicklung und Technik (STA) und Ausschuss für Kultur und Medien (AKM). Hierbei wollen wir auch folgende Fragen beantwortet haben:
- Wann und mit welcher Begründung wurde der Villa in der Diemershaldenstraße 23 der Denkmalschutz entzogen?
- Wie vielen Gebäuden wurde in den letzten 15 Jahren der Denkmalschutz entzogen?
- Wie viele solcher Verfahren laufen derzeit noch?
- Wie ist der Stand der Dinge bezüglich Denkmalschutz und Abriss bei der Villa in der Hauptmannsreut 47?
Begründung
Der seit Jahren offensichtliche Niedergang der denkmalgeschützten Hajek-Villa wird von der Verwaltungsspitze offenkundig hingenommen. Hier wird deutlich, dass es in Stuttgart einen fahrlässigen, nachlässigen und lapidaren Umgang mit Baukultur gibt. Auch im Gemeinderat wurde unsere Forderung nach einer „Koordinierungsstelle Baukultur- Geschichte sichtbar machen!“ (Nr. 874/2021) im letzten Doppelhaushalt abgelehnt.
Neuestes Beispiel ist die Villa in der Diemershaldenstraße 23. Das im Jahr 1912 erbaute Gebäude mit 695 Quadratmeter Wohnfläche wird derzeit als „Abrissobjekt“ für 3,9 Millionen Euro samt einem 1017 Quadratmeter großen Grundstück zum Verkauf angeboten. Offenbar wurde vorab geklärt, dass für eine Neubebauung bereits grünes Licht vom Baurechtsamt vorliegt. Im Jahr 2008 war das Gebäude noch in einer Denkmalliste aufgeführt – der Denkmalschutz wurde aber zwischenzeitlich offenbar aufgehoben.
Dieses ignorante und geschichtsvergessene Verhalten der Verwaltungsspitze mit ortsbildprägenden Gebäuden muss dringend ein Ende haben. Deshalb fordern wir eine Sondersitzung der Ausschüsse Stadtentwicklung und Technik und dem Ausschuss für Kultur und Medien in der einerseits der eine grundsätzliche Haltung zur Baukultur entwickelt und diskutiert werden soll und andererseits Klarheit geschaffen wird über die Villa in der Diemershaldenstraße 23 und die Villa in der Hauptmannsreut 47.