Im dritten und letzten Teil des Sachstandsberichts des Weltklimarats geht es um Maßnahmen gegen den Klimawandel. Bis spätestens 2025 muss die globale Emissionswende bei Treibhausgasen (THG) erreicht werden. Die Emissionen müssen in Kürze stark abnehmen, um die Pariser Klimaschutzziele überhaupt noch zu erreichen.
In der Langfassung des Berichts wird mehrmals betont, dass ‚überentwickelte Volkswirtschaften‘ wie die deutsche, schrumpfen müssen. Das wäre ein Systemwechsel. Vermutlich deswegen haben es diese Ausführungen nicht in die Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung geschafft. Sie betreffen gerade auch das reiche Stuttgart, denn,
– die technologischen Erfolge zu besserer Energieeffizienz werden durch rebound-Effekte aufgefressen, z.B. weil SUVs gekauft werden anstatt sparsamere kleine Autos zu fahren.
– das Übermaß an THG-Emissionen wird vor allem von Superreichen, den reichsten ein Prozent und von Wohlhabenden, den reichsten zehn Prozent global verursacht. Letzteren gehört ein erheblicher Teil der Stuttgarter:innen an.
– auch der Fleischkonsum muss auf ca. einmal pro Woche reduziert werden.
Die Regierungen fanden diese Aussagen meist unerwünscht und bestanden darauf, dass diese keinen Eingang in die Zusammenfassung fanden. Sie wollen damit vermeiden, unter noch stärkeren Handlungsdruck zu kommen. Auch die Aussage, dass die bisher zugesagten THG-Emissionsminderungen selbst bei deren Einhaltung die Paris-Ziele verfehlen, findet sich so nicht in den Hauptaussagen der Zusammenfassung. Der UN-Generalsekretär betonte bei der Vorstellung des Berichts, dass die erforderliche Wende zum Erhalt der Zivilisation nicht zu schaffen ist, solange Regierungen weiter die Aussagen der Wissenschaft negieren.