PM: Scientistrebellion: Wenn Wissenschaftler rebellieren

Die Klimaschutzbewegung hat neben den bekannten Gruppen Fridays For Future und Scientists for Future auch eine aktionistische Gruppe namens Scientistrebellion. Die Gruppierung, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind zu der Überzeugung gekommen, dass die seit Jahrzehnten bekannten Folgen des menschengemachten Klimawandels nicht mehr einfach hingenommen werden können. Die Gruppe will am Freitag, 8. April in Stuttgart erstmals mit einer Aktion auf sich aufmerksam machen. Die FrAKTION begrüßt diese Aktivitäten: „Ziviler Ungehorsam ist eine Aktionsform, die in Sachen Klimaschutz angebracht und auch notwendig ist. Jahrzehntelang hat die Politik nahezu nichts unternommen, um die Zerstörung der Erde und die Vernichtung der Artenvielfalt aufzuhalten. Alle Warnungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurde nicht ernst genommen. Wenn jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unbequemen, öffentlichkeitswirksamen und drastischen Aktionen darauf aufmerksam machen, dann können wir das als Vertreter:innen der Politik nur gut heißen“, sagt Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch.

„Endloses Wirtschaftswachstum in Verbindung mit einer immer weiter steigenden Ungleichverteilung des Reichtums sind zwei Grundübel, die wirksamem Klimaschutz entgegenstehen“, betont Stefan Urbat, der selbst Mitglied bei Scientistrebellion ist. „Das haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Scientistrebellion erkannt und stellen sich dem mit Aktionen des zivilen Ungehorsams entgegen“, so Urbat weiter. „Im Angesicht der dramatischen Lage, in der wir uns in Sachen Klima befinden, sind solche Aktionen gerechtfertigt und führen hoffentlich dazu, dass jetzt endlich über notwendige, effektive und schnelle Maßnahmen in Sachen Dekarbonisierung diskutiert und entschieden wird“, so Hannes Rockenbauch weiter.

„Der Zusammenhang von Reichtum und CO2-Ausstoß ist längst belegt und bewiesen. Je reicher die Menschen, desto größer der CO2-Fußabdruck. Also ist effektiver Klimaschutz, die Reichen großzügig zu besteuern“, sagt Hannes Rockenbauch.

Das Selbstverständnis der Scientistrebels

Die Scientistrebels kritisieren in ihrem Selbstverständnis, dass die Zahl der Wirbeltiere seit dem Jahr 1970 um 68 Prozent abgenommen habe – mit irreversiblen Schäden. Wer in Sachen Klima informiert sei, sei auch alarmiert, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es ist klar, dass wir unverzügliche Dekarbonisierung brauchen. Dieses kann nach Überzeugung der Scientistrebels nur durch negatives Wirtschaftswachstum erreicht werden – zumindest kurzfristig. Die Kosten des negativen Wirtschaftswachstums müssen von den Reichsten bezahlt werden – weil diese von der derzeitigen zerstörerischen Weltordnung am meisten profitiert haben. Die effektivsten Mittel, einen notwendigen Systemwechsel herbeizuführen sehen die Scientistrebels in nicht-gewaltsamem, zivilem Ungehorsam.