Bisher war es gängige Praxis der Stadt Stuttgart, bei der Vergabe von Mietwohnungen nach einem Punktesystem vorzugehen. Personen, die dringend eine Wohnung benötigen, werden in der sogenannten Vormerkdatei geführt.
Im bisherigen Punktesystem wurde man mit schlechteren Deutschkenntnissen benachteiligt. Das kritisiert die wohnungspolitische Sprecherin der FrAKTION, Johanna Tiarks scharf: „Es kann nicht sein, dass bis heute diskriminierende Kriterien bei der Wohnungsvergabe bestand haben.“ Die städtischen Kriterien würden ein bestehendes Problem weiter verschärfen, so Tiarks weiter: „Menschen mit Migrationsgeschichte bekommen schwerer eine Wohnung, auf Grund von Diskriminierung. Die Stadt Stuttgart muss hier endlich Vorbild sein, um die Diskriminierung bei der Vergabe von städtischen Wohnungen zu beenden“
Luigi Pantisano, Sprecher der Fraktion für Geflüchtete, Migration und Antirassismus betont das grundsätzliche Problem: „Migrant:innen unabhängig ihres Einkommens bezahlen oftmals mehr für Wohnungen, bei gleichzeitig niedrigeren Standards – das belegen seit Jahren viele Studien“. Pantisano äußert ebenfalls scharfe Kritik: „Es ist völlig unverständlich – ja geradezu skandalös – dass die Stadt Stuttgart mit diskriminierenden Kriterien sich an der Benachteiligung bei der Wohnungsvergabe beteiligt hat. Es ist an der Zeit, diese Praxis zu beenden“, so Pantisano abschließend mit Verweis auf den Antrag der FrATKION, der die Abschaffung fordert und einen Bericht im Internationalen Ausschuss beantragt.