Prävention Häusliche Gewalt im Genderteam – Mittel für die Fraueninterventionsstelle (FIS) von Frauen helfen Frauen e.V. und die Fachberatungsstelle Gewaltprävention der Sozialberatung Stuttgart e.V.

Wir beantragen:

  1. Zur weiteren Implementierung von Prävention von Häuslicher Gewalt im Genderteam erhöht die Stadt Stuttgart die Mittel um jährlich 116.726 Euro (GRDs 243/2021)

Die Summe ergibt sich aus der Erweiterung der Stellenkapazitäten um insg. 120% (jeweils 60% pro Träger). Die Mittel verteilen sich wie folgt:
– Sozialberatung Stuttgart e.V. in Höhe von 56.735 Euro jährlich
– Fraueninterventionsstelle (FIS) in Höhe von 59.991 Euro jährlich

Begründung:

Für eine nachhaltige Verankerung der bisherigen Präventionsangebote im Bereich Häusliche Gewalt sind zusätzliche personelle Ressourcen erforderlich. Die Coronapandemie hat das erhöhte Ausmaß an Partnerschafts- und häuslicher Gewalt in den Fokus gerückt. Zudem besteht seit dem 1. Februar 2018 die gesetzliche Verpflichtung der sog. Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Häuslicher Gewalt. Die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen muss auf lokaler Ebene erfolgen. Die hohe Dunkelziffer, wonach geschätzt bis zu 30% der Bevölkerung von häuslicher Gewalt und Stalking betroffen sein könnten (Kinder, Jugendliche und Erwachsene), gebietet es, Prävention als Regelangebot in den unterschiedlichen Fachstellen zu verankern, diese zu vernetzen und Beratung anzubieten.

Um die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern, werden die Zielgruppen ausgeweitet. Neben Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden in allen Bildungseinrichtungen, sollen Fachkräfte (Pädagog:innen der offenen und mobilen Jugendarbeit, Schulsozialarbeitende, Multiplikator:innen (Lehrer:innen, Familienhebammen, Schwangerenberatungen) sowie zivilgesellschaftliche Verbände unterschiedlicher Kulturen, sexueller Orientierung, Religionen u.v.m. sensibilisiert und erreicht werden.

Für die Fraueninterventionsstelle FIS ist es zwingend erforderlich, dass eine Anpassung der Verwaltungskosten vorgenommen wird, nachdem dies seit ihrem Bestehen noch nie erfolgt ist. Der Verwaltungsaufwand und die Kosten sind durch Aufgabenvermehrung sowie zusätzliche Fachkraftstellen und Tarifsteigerungen enorm gestiegen. Das kann vom Verein nicht mehr alleine gestemmt werden.