Arbeit der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ fördern

Wir beantragen:

  1. Einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro für den Verein Zeichen der Erinnerung e.V. im Haushaltsjahr 2022
    zusammengesetzt aus:

    1. Namensergänzungen an der Gedenkstätte Innerer Nordbahnhof
  1. Gedenkveranstaltung „1000 für 1000“ für die über den Nordbahnhof aus Stuttgart nach Theresienstadt deportierten und dort ermordeten Jüdinnen und Juden

Begründung:

Die 2006 eingeweihte Gedenkstätte am Inneren Nordbahnhof erinnert an die Verfolgung und Vernichtung württembergischer Juden, Sinti und Roma und die Rolle des Nordbahnhofs an der systematischen Deportation nach Izbic, Riga, Auschwitz und Theresienstadt. Zur Eröffnung der Gedenkstätte waren 2200 Namen jüdischer Opfer auf der Wand der Namen verewigt. Der Verein “Zeichen der Erinnerung e.V.” hält das Gedenken präsent und macht in seiner Arbeit deutlich, dass der Prozess der Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit nicht abgeschlossen ist. 2008 wurden knapp 300 Namen von ‚Sinti und Roma‘ nachgetragen, die bei der Errichtung der Gedenkstätte noch nicht im Blick waren. Anhand von neuen wissenschaftliche Studien von Dr. Haenschen und Prof. Dr. Roland Müller mit Kollegen stellte sich in jüngerer Zeit heraus, dass – nach heutigem Kenntnisstand – etwa 440 Namen fehlen. Diese sollen 2022 nachträglich angebracht werden.

Darüber hinaus soll im Haushaltsjahr 2022 eine Gedenkveranstaltung für die dritte der “großen” Deportationen aus Stuttgart in das Konzentrationslager Theresienstadt stattfinden. Die Deportation nach Izabica (April 1942) stand im Frühjahr 2021 mit eindrucksvollen Veranstaltungen im Mittelpunkt. Im August 2022 soll an die dritte Deportation mit einer Veranstaltung erinnert werden. Als Veranstaltungsort konnte die Spardawelt Freilichtbühne auf dem Killesberg zu ermäßigten Konditionen reserviert werden. Für Aufwendungen von in.stuttgart und Licht/Tontechnik fallen min. 16.000 € an. Die Gedenkveranstaltung in der Freilichtbühne soll durch Wortbeiträge und künstlerische Darbietungen geprägt sein. Mit einem Menschenzug von (angestrebt) mehr als 1000 Menschen zum Inneren Nordbahnhof soll nach der Veranstaltung an die 1.000 von dort Deportierten des August 1942 erinnert werden.