Mit dem Metropol-Kino fing es an. Nach ewigem Tauziehen um die Zukunft des geschichtsträchtigen Theaters in der Bolzstraße der Paukenschlag: OB Nopper persönlich nimmt sich des Themas an und macht es zur Chefsache.
Später folgt die Diskussion um die Gäubahn: der OB regt einen Gäubahngipfel zwischen Land, Stadt, Bahn und Bund an. Auch hier “Chefsache”.
Nach Jahren des Stillstands ploppt das Thema Hajek-Villa wieder auf. Der OB will dem Verfall der Villa nicht länger zusehen und verspricht Lösung. Zauberwort: Chefsache!
Und nicht zu vergessen: Wahlplakate von Frank Nopper verkündeten “Wirtschaft fördern ist Chefsache”.
Was für ein Feuerwerk, so viele Chefsachen in so kurzer Zeit! Vielleicht zu viele? Denn: Passiert ist nichts. Die Baustellen bleiben Baustellen, die Probleme dümpeln vor sich hin.
Der Posten der Wirtschaftsförderung ist nicht besetzt. Ins Metropolkino kommt die angekündigte Kletterhalle, vom Gäubahngipfel ist nichts mehr zu hören und die Villa verfällt weiter.
Vielleicht hat sich OB Nopper zu wenig mit den diffizilen Vorgeschichten der “Chefsachen” beschäftigt, die keine einfachen Lösungen zulassen. Das Metropolkino ging 1981 von der Stadt an die TWS, dann Neckarwerke, EnBW und 2006 an Privatinvestoren. Diese vermieten Immobilien, an wen sie wollen.
Die Situation bei der Hajek-Villa ist noch verfahrener. Nach Hajeks Tod schlug die Stadt das Angebot aus, die Villa zu nutzen. Ein Rechtsstreit über Denkmalschutzauflagen schwelt immer noch. OB Nopper müsste Zauberer sein, um hier eine rasche Lösung zu finden.
Wie wäre es stattdessen mit fachlicher Einarbeitung in die Angelegenheiten, mit Diplomatie und Fingerspitzengefühl, vor allem aber ernsthaftem Willen, etwas zu bewegen? Harte Arbeit, anstatt nassforschem Chefsachen-Getön! Ärmel hochkrempeln und den vollmundigen Ankündigungen Taten folgen lassen! Auf geht‘s, zur Sache Chef!