Stuttgart ist als Landeshauptstadt ein Anziehungspunkt für viele Menschen aus der Region. Sowohl tagsüber zum Arbeiten und Einkaufen als auch abends und nachts beim Feiern. Dieser Rolle als Großstadt sollten die Stadtverwaltung, allen voran der Oberbürgermeister endlich wieder gerecht werden.
Die aktuelle Sperrung der Freitreppe mit Bauzäunen ist ein falsches, fatales und auch peinliches Signal, welches von unserer Stadt ausgeht. Stuttgart macht sich bundesweit lächerlich mit der nächtlichen Absperrung der Freitreppe durch Bauzäune mit gleichzeitigem massiven Polizeieinsatz.
Die Konflikte und Auseinandersetzungen an der Freitreppe und in der Innenstadt schaukelten sich hoch, weil in den letzten Wochen mit einer massiven Polizeipräsenz am Abend das bestehende Alkoholverbot mit häufigen Kontrollen von jungen Menschen durchgesetzt werden sollte. Dies führt bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu großem Unmut und Unverständnis und ist eine Ungleichbehandlung.
Tagsüber ist die Königstraße überlaufen und die Freitreppe ebenfalls voll besetzt. Auch andere Orte in der Stadt, wie die Freitreppe am Feuersee, der Marienplatz und selbst die Rotenberg-Kapelle sind beliebte und volle Treffpunkte. Auch hier gilt das Alkoholverbot, allerdings wird an diesen Orten nicht massiv die Durchsetzung des Verbots kontrolliert.
Gerade für junge Menschen sind öffentliche Räume notwendig, diese müssen sie sich konsumfrei aneignen können und dürfen dort auch laut sein, ja sich auch präsentieren und auch so verhalten können, wie es Erwachsene nicht tun würden. Die aktuelle Eskalationsspirale muss enden, deshalb hat die Mehrheit unserer Fraktion beantragt, das bestehende Alkoholverbot und die Sperrung der Freitreppe aufzuheben. Die Absperrung ist widersinnig, da ausgewichen wird, wie am letzten Freitag zum May-Eyth-See. Sollen wir diesen nun auch absperren?