Anträge zum Kleinen Stellenplan (zusätzlich zu den Stellenschaffungen in GRDrs 904/2020)

Ergänzend zur Beschlussvorlage 904/2020 zum Kleinen Stellenplan bestehen weitere vordringlich und unabwendbare Stellenbedarfe, deren Schaffung nachfolgend im Einzelnen beantragt werden.

Die Begründungen zu den von uns beantragten zusätzlichen Stellen im Rahmen des Kleinen Stellenplans, stehen – in bewusst stark verkürzter Fassung – jeweils hinter den einzeln aufgeführten Stellen.

Wir beantragen:

 

  1. die getrennte Abstimmung der nachfolgend aufgeführten Stellenanträge im Rahmen der Kleinen Stellenplanberatungen am 16.12.20 im Verwaltungsausschuss und am 17.12.2020 im Gemeinderat.
  2. Referat Allgemeine Verwaltung Kultur und Recht AKR-AGS2 Betriebliches Gesundheitsmanagement und Sozialberatung

Insgesamt 6,0 Fach- und eine Sekretariatsstelle für AKR-AGS2 davon

2,0 Fachstellen für das „Betrieblichen Eingliederungsmanagement“ (BEM) (AGS 2.1)

2,0 Fachstellen für „Psychosoziale Beratung“ (Betriebl. Sozialberatung BSB) (AGS 2.1)

2,0 Fachstellen für das Betrieblich Gesundheitsmanagement (BGM)

1,0 Verwaltungskraft im Sekretariat (EG 6) (AGS 2.2)

Begründung:

Die Verwaltung steht größer werdenden Herausforderungen bei der Personalgewinnung gegenüber und muss ebenso dafür Sorge tragen, dass das Personal nicht in Umland-Gemeinden der Region abwandert. Zugleich muss dem steigenden Durchschnittsalter der Belegschaft Rechnung getragen werden. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement BEM ist gesetzliche Aufgabe nach § 84 Absatz 2 SGB IX.

Für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) stehen in der Stadtverwaltung Stuttgart bisher nur 0,7 Stellenanteile 16.000 Mitarbeiter*innen gegenüber, das bedeutet, dass es faktisch nicht vorhanden ist.

Um langen und häufigen Fehlzeiten durch Krankheit vorzubeugen und im Falle des Eintretens den Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess nachhaltig zu gestalten, muss das Betriebliche Gesundheitsmanagement erheblich ausgebaut werden. Dabei soll auch mittels Supervision und Coaching von Führungskräften, dem Ansteigen psychischer Belastungen und Erkrankungen bei der Arbeit Einhalt geboten werden. Weitere neue Herausforderungen stellen sich durch die Zunahme von Homeoffice und Telearbeit Fragen und Aufgaben zu deren ergonomischer Gestaltung und Vorschlägen zu Krankheitsprävention. Auch dazu wird dringend mehr Personal benötigt.

  1. Referat Allgemeine Verwaltung Kultur und Recht
    Haupt- und Personalamt – 10-5 Personalservice

Insgesamt 5,0 Fachkraftstellen in A12 (unbefristet)

Begründung:

Aufgrund der Corona-Pandemie ergeben sich ständig verändernde städtische Regelungen, die auch personelle Anpassungen erfordern.

Der Bereich 10-5 ist seit langem personell unterbesetzt und wird durch die vielen zusätzlichen Aufgaben im Zuge der Pandemie völlig überfordert. Viele der vom Gemeinderat geschaffenen 900 Stellen im vergangenen Doppelhaushalt konnten mangels Personal zum größten Teil bisher gar nicht bearbeitet werden. Die Pandemie erfordert Personalkapazitäten für fortdauerndes Krisenmanagement, wie z.B. Personalsuche für das Gesundheitsamt, Schutz und Umbesetzungen vulnerabler Beschäftigter, Abordnung von Personal in kritische Bereiche (Amt 53), Quarantäneanordnungen von Mitarbeiter*innen, Anträge für Ersatz von Verdienstausfällen nach Infektionsschutzgesetz u.v.m. Den Beschäftigten im Personalservice war die Erledigung des üblichen operativen Tagesgeschäfts wie z.B. Stellenausschreibungen, Bewerbungsgespräche und Vertragsabschlüsse nicht mehr möglich.

Die Pandemie gebietet größere räumliche Abstände der Arbeitsplätze/Beschäftigten sowie größere Räume für Bewerbungsgespräche. Dies führt aufgrund des chronischen Raummangels zu organisatorischem und zeitlichem Mehraufwand und erschwert die Suche nach Personal erheblich. Lange Bewerbungsprozesse führen teilweise dazu, dass Bewerber*innen von konkurrierenden Arbeitgeber*innen früher Zusagen erhalten und erneut ausgeschrieben werden müssen. Raumenge führt zu weniger attraktiven Arbeitsbedingungen. Mehrfache Stellenausschreibungen erfordern mehr Personalkapazität, wie auch der neu abgeschlossene Tarifvertrag VKA. Auch Covid-Sonderregelungen und die Beantragung von Kurzarbeit in Kommunen müssen in die Bezügeabrechnungen eingebucht werden.

  1. Referat Allgemeine Verwaltung Kultur und Recht

Haupt- und Personalamt – 10-4 Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik

6,0 Stellen insg. für das IT-Vertrags- und Beschaffungswesen, die IT-Bereitstellung, den IT-Betrieb, Support/Helpdesk und IT-Security

1,0 Stelle Vertragsmanager*in Verwaltungsfachkraft EG12

1,0 Stelle IT-Betrieb (IT-Fachkraft EG12)

1,0  Stelle IT-Bereitstellung, (IT-Fachkraft EG11)

1,0 Stelle IT-Security (IT-Fachkraft EG 13)

2,0 Stellen Help-Desk in EG 11 (für Videokonferenzen/Chatplattformen Unterstützung der
Beigeordneten, Stadträt*innen und Fachkräfte in Ämtern und Eigenbetrieben)

Begründung:

Die Digitalisierung hat sich durch die Covid-19-Pandemie enorm beschleunigt.

Gemäß Beschluss in der GRDrs 976/20 wurden/werden Geräte im Wert von 14 Mio Euro beschafft, es gibt also wesentlich mehr End- und Mobilgeräte. Alle bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass es nicht mit der Beschaffung und Installierung von digitalen Geräten getan ist, sondern deren Nutzung permanenten Support und die Aktualisierung von Sicherheitstechnik benötigt. Die Beschäftigten wie auch die Beigeordneten und Stadträt*innen sowie Mitarbeiter*innen in den Fraktionsgeschäftsstellen und Ämtern und Eigenbetrieben benötigen hierfür Betreuung. Ebenso wird Support im Homeoffice (VPN, LTE, Laptops, Bildschirme für Tinies, Smartphones etc.) und für die Durchführung von Videokonferenzen benötigt.