Wir beantragen:
- Die Öffnung der Durchfahrtssperre in der Tübinger Straße während der Instandsetzung des Rondells Österreichischer Platz findet nicht statt. Die Verwaltung legt eine neue Variante der Umleitung vor, die nicht zu Lasten der Hauptradroute 1 geht.
- Es werden Maßnahmen ergriffen, damit die Fahrradstraße nicht als Ausweichroute für den Kfz-Verkehr genutzt werden kann.
Begründung:
Am Österreichischen Platz sind ab 2018 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen mit Verkehrsumleitungen während gestaffelter Bauphasen über drei Jahre vorgesehen. In diesem Zusammenhang ist die Umleitung des Autoverkehrs unter anderem über die Tübinger Straße angedacht, die als Fahrradstraße gewidmet ist. Es gibt kaum Alternativrouten für Fahrrad-Pendler, auf welche sie ausweichen könnten. Die Hauptradroute 1 führt unter anderem zu den Daimler-Werken in Untertürkheim und Sindelfingen.
In der Tübinger Straße ist es gelungen, ein beispielhaftes Stück Radverkehrsinfrastruktur zu schaffen. Auch wenn es zu Beginn im Sommer 2016 noch Hupkonzerte und Reibereien zwischen Autofahrern und Radfahrern gab, so wird inzwischen die Vorfahrt des Radverkehrs anerkannt. Dieser Erfolg darf nicht Preis gegeben werden, indem – wenn auch nur interimsweise – eine vollständige Öffnung für den Autoverkehr erfolgt.
Mit der beabsichtigten Verkehrsumleitung während der Sanierung des Österreichischen Platzes würde die Schleusenfunktion komplett wegfallen. Zwar plant die Stadt weitere Umleitungen des Autoverkehrs, aber Autofahrer_innen suchen erfahrungsgemäß Schleichwege. Würde die Tübinger Straße komplett oder auch nur teilweise, also nur in eine Richtung für den Autoverkehr, wieder durchgängig befahrbar, wären Radfahrer_innen erneut gefährdet und die Funktion der Hauptradroute erster Ordnung stark eingeschränkt.
Geplant sind die Sanierungsarbeiten in drei Phasen, jeweils in den Sommerferien. Die Maßnahmen sind sie so umfangreich, dass es nicht wahrscheinlich ist, dass sie nur temporärer Natur sind und tatsächlich nach jedem Sommer zurückgenommen werden. Wir wünschen daher eine Lösung, die nicht zu Lasten des Radverkehrs geht und den Zielbeschluss des Gemeinderats „Lebenswerte Stadt für alle“ achtet.