KingsClub im Schwabenalter

Was vor 40 Jahren mit kleinen Schritten im Herzen Stuttgarts begann und nach einem langen und steinigen Weg groß geworden ist, feiert jetzt ein rundes Jubiläum. Dass in den 1970-er Jahren ein Club für Homosexuelle im Zentrum der Landeshauptstadt eröffnete, war ein regelrechter Erdrutsch für die Stadt. Es war schon lange notwendig gewesen, dass ein Treffpunkt mit geschützten Räumen für die Gay-Community geschaffen wird. Niemand hatte am Anfang daran geglaubt, dass dieser Traum einmal Wirklichkeit werden würde. Es war die Zeit, in der auch auf Bundesebene Bewegung ins Spiel kam; die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Liebe wurde diskutiert. Mit der Eröffnung des KingsClub wurde Stuttgart zum Vorreiter.

Langsam kam Licht ins Dunkel und die Pforten des KingsClubs öffneten mit viel Plüsch und Gold dahinter. Dieser Club war für Menschen, die in Freiheit leben und lieben wollten, ohne Diskriminierung, ohne Stigmatisierung und ohne Angst vor Polizeikontrollen, denn der Paragraph 175 des Strafgesetzbuches machte den Menschen das Leben schwer und viele landeten im Gefängnis. Im KingsClub hat man sich immer sicher gefühlt, es wurde getanzt, gefeiert aber auch Politik gemacht. Der Glaube an eine bessere Welt mündete in politischem Engagement. Aus einem Club wurde eine Institution, welche bis heute die Vielfalt lebt. Dort wurden die Menschen beraten, ihnen wurde geholfen und dies geschieht bis zum heutigen Tag.

Wir blicken mit Dank zurück auf die ältere Generation, die für Akzeptanz gekämpft hat. Wir schauen aber auch mit Hoffnung auf die junge Genreration, die eine große Verantwortung hat, diese Flamme der Freiheit zu bewahren. Die Fraktionsgemeinschaft SÖS LINKE PluS gratuliert herzlich zum Jubiläum.