Die jüngere Geschichte der Tarifzulage für die Stuttgarter ErzieherInnen ist eine Geschichte voller Widersprüche. Bereits in der Jugendhilfeausschusssitzung vom 10. Oktober haben wir darauf hingewiesen, dass laut Beschlusslage aus dem Jahr 2013 die monatliche Zulage von 100 Euro ab 2017 abgeschmolzen würde. Außerdem würde sie für Neueinstellungen ab dem kommenden Jahr gar nicht mehr gewährt werden. Folglich wurde von uns bereits am 13. Oktober diesen Jahres die Erhaltung der Zulage sowie die Gewährung für Neueinstellungen im Jahr 2017 beantragt – eigentlich eine Selbstverständlichkeit, angesichts allein 200 offener Erzieher_innen Stellen bei der Landeshauptstadt Stuttgart, über 3000 fehlenden KITA-Plätzen sowie dem einhelligen Wunsch der freien Träger, die Tarifzulage in voller Höhe beizubehalten.
Dann folgte die Überraschung im Dezember: Die Verwaltung wollte die Zulage abschmelzen und auslaufen lassen. Stadtrat Christian Walter bezeichnete den Vorschlag in der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses am 5. Dezember als „Armutszeugnis“. In Sonntagsreden lässt die Verwaltungsspitze – vom Personalbürgermeister über die Jugendbürgermeisterin bis hin zum OB Kuhn – keine Gelegenheit aus, ihre Wertschätzung für unsere Erzieher_innen auszudrücken. Obwohl der Erfolg der Zulage (Verdopplung der Bewerberzahlen bei der Stadt; deutlich geringere Fluktuation) von der Verwaltung eingeräumt werden musste, wurde diese unter teils kruden Argumenten als „Auslaufmodell“ deklariert. Wertschätzung sieht anders aus!
Umso mehr freuen wir uns als Fraktionsgemeinschaft SÖS LINKE PluS, dass der Gemeinderat signalisiert, unserem Antrag vom Oktober folgen zu wollen – zum Wohl der Erzieher_innen und nicht zuletzt der Kinder!