Presseerklärung der Bezirksberätin Irene Kamm und des Bezirksberats Manfred Riesle in Sillenbuch
Weitere Mieterhöhungen geplant
In der jüngsten Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats hatte die Fraktion SÖSLINKE-PIuS beanmagt, dass die Aufsichtsräte der Stuttgafter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG), zu 100 Prozent im Besitz der Stadt, der für 20 I 6 geplanten Mieterhöhung nicht zustimmen sollen. Nach kontroverser Diskussion wurde der Antrag bei nur einer Ja-Stimme und zwei Enthaltungen ab gelehnt. Der SÖS-Bezirksbeirat Manfied Riesle hatte den Antrag unter anderem damit begründet,
dass die Mieten für die frei finanzierten Wohnungen der SWSG in den vergangenen zehn Jahren bereits um 30 Prozent gestiegen seien, während im gleichen Zeitraum
dle Einkünfte der Rentner und vieler Berufstätiger bei Weitem nicht solche Steigerungen erfahren haben. Wenn die Mieten weiter in die Höhe gingen, so könne sich kein Geringverdienender künftig mehr eine Wohnung in Stuttgart leisten.
Laut Riesle besitzt die SWSG im StadtbezirkSillenbuch ungefähr 750 bis 800 Wohnungen, die von mindestens 1500 bis
2000 Menschen bewohnt werden. Weiter verwies Rlesle auf Gewinnrücklagen der SWSG von 290 Millionen Euro und die hohen Gewinne der SWSG lm Jahr 2014 von 16,4 Mlllionen Euro. Dies entspreche einer Eigenkapitalrendite von 4,9 Prozentund damit einer Verzinsung, von der gewöhnliche Sparer derzeit nicht einmal zu träumen wagten und die selbst Immobilienunternehmen wie Südewo oder Annington – fiüher ,,Patrizia“, auch als Mlet-„Heuschrecke“ bekannt – nicht erreichten. Doch anstatt die hohen Rücklagen ftir sozialen Wohnungsbau zu investieren, rcduziere die SWSG thren Mietwohnungsbestand und baue zunehmend Eigentumswohnungen. Dies sei
wohl kaum die originäre Aufgabe eines städtischen Wohnbauunternehmens, so Irene
Kamm, die Stellvertreterin von Manfred Riesle.
red