Sanierung der Oper…

…erscheint notwendig, eine Modernisierung und ein Wachstum aus Wettbewerbszwecken ist aber keine Priorität für das Gemeinwohl der Stadt Stuttgart!

Die Sanierung des Opernhauses der Stuttgarter Oper erscheint nach den Ausführungen und Besichtigungen vor Ort notwendig. Keine Frage, vorhandene Schäden am Bau und eine nicht funktionierende Technik müssen saniert und auch finanziert werden. Das im Verwaltungsrat des Staatstheater vorgelegte Konzept geht in den Forderungen weit über eine bloße Sanierung hinaus. Es ist die Rede von einer Vergrößerung der Spielfläche, einer Modernisierung der Technik
und vom grundsätzlichen Wunsch mit Opernhäusern wie der MET-Opera in New York oder der Scala in Mailand mitzuhalten. Die angedachten Kosten von 300 Mio. € bis 600 Mio. € stellen, trotz der Aufteilung von Kosten zwischen Stadt und Land, eine erhebliche Belastung der Stadtkasse dar. „Für die Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS hat das Argument für eine Modernisierung der Oper aus Gründen des Wachstums keine Priorität. Es ist eine Unkultur, dass erfolgreiche Institutionen wie auch die Oper stets nach Wachstum streben und dadurch dann für die Unterstützung vieler subkultureller Angebote in der Breite finanzielle Mittel und Räume fehlen“, so Fraktionsvorsitzender Hannes Rockenbauch.

Bevor in konkrete Planungen investiert wird, muss in den Gremien des Gemeinderats ausführlich informiert und diskutiert werden. Hauruck-Aktionen lehnen wir entschieden ab. Eine Sanierung muss von Beginn an in Alternativen gedacht werden und abgestuft nach der Notwendigkeit der jeweiligen Maßnahmen dargestellt werden. Wir sehen in den nächsten Jahren große und gewichtige Aufgaben auf die Stadt Stuttgart zukommen: Investitionsprogramme in Wohnungsbau, Ausbau des ÖPNV sowie die Sicherung einer Gesundheitsversorgung mit einem leistungsfähigen Klinikum.

Das Klinikum Stuttgart hat im Jahr 2014 ein 17 Mio. Euro Defizit verbucht. Ein weiterer Anstieg dieses Defizits wird erwartet, da die Kosten fürs Olgäle und für Umbauten und Sanierungsarbeiten am Katharinenhospital weit über die veranschlagten Kosten hinausgehen. Die Defizitursachen liegen auf der Hand: Bund und Land finanzieren Krankenhäuser bei Investitionen und Leistungen nicht entsprechend den Anforderungen. In diesem Fall müssen Stadträt_innen einspringen und sich für das allgemeine Interesse der Stuttgarter_innen einsetzen, um ein vollumfassendes Versorgungsangebot im Gesundheitswesen zu garantieren“, so Fraktionsvorsitzender Thomas Adler. Im Vergleich zu den geplanten Kosten bei der Opernsanierung und z.B. den Mehrkosten beim Bau des Rosensteintunnels hat die Sanierung und Modernisierung des Klinikums eindeutig Priorität. Ebenso dürfen bei der Suche nach Interimsstandorten der Oper Räume für Mensch und Natur nicht eingeschränkt werden.Städtische Naherholungsgebiete müssen Tabu sein. Eine kostengünstige Lösung ist klar zu bevorzugen.

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