Lebensgefahr

Wenn diese Zeilen erscheinen, dann haben der Verkehrsminister Baden-Württembergs, der Regionalpräsident, der Oberbürgermeister und der Technikvorstand der Deutschen Bahn längst entschieden, ob Stuttgart 21 mit der Antragstrasse der DB oder mit dem dritten Gleis für die Gäubahn und 400 Meter Umfahrung des „Langwieser Sees“ gebaut werden. Oder auch nicht. Weil sie sich nicht einigen konnten, wer die 150 Millionen Euro für diesen „Stuttgart 21-Pfusch“ bezahlen soll. Im Ausschuss für Umwelt und Technik hat man mit Wolfgang Arnold, dem Technik-Vorstand der SSB, einen exzellenten Kenner der Materie schon mal vortragen lassen, dass das dritte Gleis die beste Lösung wäre. Bastelt weiter, möchte man ihnen zurufen, an eurem Flughafenanschluss, aber Murks bleibt Murks. Aber ein anderes Thema sollte schon vor einem Jahr geklärt sein und seitens der Bahn vorgestellt werden, nämlich der Brandschutz. Doch davon hört man nichts mehr. Dabei ist das Problem der Verrauchung, der Selbstrettung im Tiefbahnhof nach wie vor völlig offen. Ganz zu schweigen vom „Bergbaubahnhof“ auf den Fildern oder den viel zu klein ausfallenden Rettungsschleusen in den Tunnelröhren. Sich vorzustellen, dass im Fildertunnel ein Zug havariert und die Menschen aus einem voll besetzten ICE sich dann über diese Schleusen in den Paralleltunnel retten sollen, da kriegt man ja schon beim blosen Gedanken daran schon Panik. Wir haben Bürgermeister Hahn aufgefordert, noch in seiner Restlaufamtszeit die Bahn in den Umwelt- und Technikausschuss zu zitieren, damit sie ihre neuesten Ideen zum Brandschutz vorträgt. Wir fürchten halt, dass der Bahn nichts Neues eingefallen ist. Stuttgart 21 ist nicht nur ökologisch und verkehrspolitisch ein Desaster, sondern auch eine Gefahr für Leib und Leben der Bahnnutzer.