Diese Frage wurde kürzlich in einem Artikel der Stuttgarter Zeitung gestellt. Wer fliegt ins All, wer nicht? Braucht es im europäischen Raumfahrtprogramm mehr Astronautinnen?
Zum Internationalen Frauentag am 8. März wird es wieder vielfältige Aktionen geben, aber die Raumfahrt wird wohl keine Rolle spielen. Vielmehr geht es um den Alltag von Frauen in Stuttgart und weit darüber hinaus.
Der Kampf für Frauenrechte ist immer noch nicht beendet. Er nimmt in den letzten Jahren sogar neue Fahrt auf. Schon Clara Zetkin, die Frauenrechtlerin, die viele Jahre ihres bewegten Lebens in Stuttgart verbrachte und auf die der Internationale Frauentag zurückgeht, stellte klar: „Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte!“
So steht – ungebrochen aktuell – die sexuelle Selbstbestimmung, die Beseitigung von Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Fokus des Aktionstags. Ebenso rücken die von Frauen ungleich mehr erbrachten privaten und ehrenamtlichen Fürsorgetätigkeiten in den Mittelpunkt des Protests. Diese Tätigkeiten müssen sich endlich in einer wirtschaftlichen und sozialen Absicherung niederschlagen. Die unentgeltlichen Leistungen von Frauen, die immer noch einfach als gegeben hingenommen werden, reproduzieren systematisch Ungleichheit und Armut. Der Armutskongress 2019 in Berlin resümierte: „Frauen werden arm, weil sie mehr unbezahlte Arbeit leisten“.
In Stuttgart verschärfen Wohnungsnot und steigende Mieten die Situation von Frauen, insbesondere Alleinerziehenden, die vermehrt prekär beschäftigt sind und auch in der politischen Repräsentation gibt es noch viel Raum für Verbesserungen: Nur 22 der 60 Mitglieder des Stuttgarter Gemeinderats sind weiblich.
In all diesen Bereichen gilt es Flagge zu zeigen und sich gegen ein rückwärtsgewandtes Frauenbild stark zu machen. Letztlich muss jeder Tag ein Frauenkampftag sein!