Für ein Bauprojekt werden gerne blumige Formulierungen verwendet, damit es möglichst viele Menschen akzeptieren. Im Fall des Flughafens spricht man von einer „modularen Terminalentwicklung“. Man wolle keinen zweiten Versuch unternehmen, eine weitere Start- und Landebahn zu bauen. Mit der geplanten Erweiterung plane man ausschließlich, den „Passagierkomfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit“ zu steigern und ziele damit auf „eine nachhaltige, zukunftsgerichtete Luftverkehrsentwicklung.“ Dabei wird verschwiegen, dass die Zahl der Flugreisenden am Stuttgarter Flughafen von derzeit jährlich 12,7 Millionen Passagieren auf 17 Millionen erhöht werden soll!
Angesichts des hochgradig klimaschädlichen Flugverkehrs ist das nur als Kampfansage an alle Klimaschutzabkommen zu verstehen. Wachstum von Flugzeugnutzung kann nicht nachhaltig sein, sondern ist und bleibt hochgradig klimaschädlich! Der komplette Gift- und Schadstoffcocktail, den Flugzeuge in den atmosphärischen Schutzmantel der Erde blasen, ist um drei- bis fünfmal klimaschädlicher, als ihre reinen CO2-Emissionen. Da helfen auch keine verschleiernden Klimmzüge, dass mehr Passagiere nicht eins-zu-eins mehr Flugzeugstarts- und Landungen bedeuten, weil es größere Flieger gibt. Denn diese Flieger emittieren auch mehr von diesem Klima-Gift-Cocktail!
Von großspurigen Ansagen des Oberbürgermeisters, den Flugverkehr zu reduzieren, bleibt nichts übrig. Der Versuch der Grünen, den Flughafen damit zu beauftragen, sich für mehr Bahnverbindungen nach Frankfurt oder München einzusetzen, wirkt gleichermaßen hilf- wie orientierungslos. Dieser schlechte, klimaschädliche Witz darf keine Mehrheit im Gemeinderat bekommen. Klimaschutz im Flugverkehr geht nur, wenn man die Flugbewegungen drastisch reduziert – der Flughafen Stuttgart sollte sich damit beschäftigen, anstelle stets weiter auf Wachstum zu setzen.