Heute findet weltweit der Internationale Tag gegen Rassismus statt. Wie wichtig es ist, dass wir uns überall auf der Welt gegen Rassismus einsetzen, zeigt uns der rassistische Terroranschlag in Christchurch in Neuseeland. Rassismus kann tödlich sein, wie wir leider auch in Stuttgart vor 25 Jahren schmerzlich erfahren mussten.
Ein verheerender Brandanschlag auf das Haus in der Geißstraße 7 inmitten der Stuttgarter Altstadt, vornehmlich bewohnt von Geflüchteten und Menschen nicht deutscher Herkunft, hat sieben Menschen das Leben gekostet und unzählige Menschen verletzt. Fünf der Opfer waren Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet des ehemaligen Jugoslawien und zwei der Opfer waren türkischer Herkunft. Der später gefasste Täter hat verschiedene Bekennerschreiben verfasst und diese mit Hakenkreuzen und SS-Runen versehen. Dennoch wurde dem Täter verminderte Schuldfähigkeit aufgrund einer geistigen Erkrankung attestiert. Leider erinnert daher heute am Hans-im-Glück Brunnen kaum etwas an den rassistischen Hintergrund dieses Anschlags. Die Erinnerung und das Gedenken sind aber wichtig für eine Stadtgesellschaft, um sich den Herausforderungen der Gegenwart stellen zu können.
So ist es heute möglich, dass wieder rechte Ideologen im Stuttgarter Gemeinderat sitzen und ihre Hetze verbreiten. Erst vor ein paar Wochen wurde von der rechten Seite des Rats ein menschenfeindlicher Antrag eingebracht, in dem gefordert wird, eine Liste zu erstellen, mit der Angabe wie viele Geflüchtete und Migrant*innen an Infektionskrankheiten wie der Krätze im Vergleich zur restlichen Bevölkerung leiden.
Worten folgen Taten und so ist es unser aller Verpflichtung, im Gemeinderat wie auf der Straße, immer geschlossen gegen Rassismus zu stehen.