Auf dem ehemaligen EnBW-Gelände an der Hackstraße könnte ein beispielhaftes Quartier entstehen für eine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensentwürfen, für junge und alte Menschen, für Künstler, Flüchtlinge ebenso wie für pflegebedürftige Menschen. Das bestens durch ÖPNV erschlossene Areal eignet sich für ein autofreies und klimagerechtes Quartier.
Kein Wunder, dass der Eigentümer EnBW nur noch Dollarzeichen sieht. Vor einem Jahr wollte der Energiekonzern EnBW, das Areal noch meistbietend verkaufen. Jetzt hat sie eine Kehrtwende vollzogen und entdeckt den Stöckach, als ein völlig neues Geschäftsfeld, nämlich der Betrieb von Quartieren.
Die Idee, das letzte größere zusammenhängende Gelände einem Energiekonzern für seine Geschäfte zu überlassen, ist in Zeiten explodierender Mieten geradezu pervers. Wir sagen, es ist nicht Aufgabe kommunaler Politik, Privatunternehmen die Stadt zu überlassen und ihnen dann noch Millionen an Subventionen hinterher zu werfen, damit überhaupt noch bezahlbarer Wohnraum entsteht.
Alle Experten sind sich einig, dass Städte selbst auf eigenem Grund und Boden bauen müssen, um Mietenexplosion und Bodenspekulation Einhalt zu gebieten. Deswegen haben wir in den letzten Jahren immer wieder beantragt, dass die Stadt mithilfe der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme die Entwicklung am Stöckach selber in die Hand nimmt. Auf Empfehlung der Stadtspitze wurde nun unser Antrag auf der letzten Gemeinderatssitzung abgelehnt.
Mit der Ablehnung zeigen OB, Verwaltung, CDU und Grüne, dass sie weder eigene Konzepte zur Stadtentwicklung noch zum Wohnen haben. Sie agieren als willfährige Dienstleister für Investoren wie hier der EnBW, die für sich ein neues profitable(re)s Geschäftsfeld entdeckt hat.