Mit dem neuerlichen Versuch von Stadt und Land, mit Filtersäulen die Feinstaubwerte in den Griff zu bekommen, reagiert die Fraktionsgemeinschaft SÖS LINKE PluS mit scharfer Kritik: „Wenn man den Gesundheitsschutz ernst nimmt, muss eine Messstation an der schmutzigsten Stelle in der Stadt stehen“, leitet Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender von SÖS LINKE PluS seine Kritik ein. „Das ist bei der Messstation am Neckartor der Fall. Wenn jetzt aber versucht wird, mit technischen Lösungen die Luft direkt an der Messstation zu reinigen, dann verfälscht das die Messwerte und trägt nicht dazu bei, dass die Luft im Stuttgarter Talkessel gesünder wird“, so Rockenbauch weiter.
Der verkehrspolitische Sprecher von SÖS LINKE PluS, Christoph Ozasek kritisiert: „Diese Feinstaubfiltersäulen sind aktive Trickserei. Es ist der verzweifelte Versuch des Oberbürgermeisters vor den anstehenden Wahlen die Feinstaubwerte nach unten zu drücken – dafür ist ihm offenbar jedes Mittel recht.“
„Die Lösung des Feinstaubproblems liegt nicht in Filtersäulen, sondern in der Bekämpfung der Ursachen. Ohne eine drastische Reduzierung des Kfz-Verkehrsaufkommens werden wir das Problem Luftverschmutzung nicht los“, ist sich Christoph Ozasek sicher. „Der Ausbau des ÖPNV geht viel zu langsam, der Schnellbus X1 kann nur funktionieren, wenn er eine separate, durchgehende Busspur hat“, kritisiert Hannes Rockenbauch. „Dass der OB die Busspur vom Tisch gewischt hat, bevor das Land ein Gutachten dazu gemacht hat zeigt, dass die Verwaltung offenbar nicht gewillt ist, an den Ursachen des Problems Luftverschmutzung zu arbeiten“, so Rockenbauch weiter.
„Beim Aufstellen der Filtersäulen hat die Stadt offenbar die Belange der Fußgänger vollkommen übersehen. Die Mindestbreite von 1,50 Meter wird durch das Aufstellen der Filtersäulen sogar unterschritten“, kritisiert Christoph Ozasek.