Der Gemeinderat hat den besonderen Wert des Schwimmens eigentlich bereits erkannt: Es dient der Gesundheit und kann lebenslang betrieben werden; außerdem ist es eine Grundfertigkeit, die lebensrettend sein kann. Dementsprechend wird viel Geld für die Sanierung von Bädern oder das Programm „schwimmfit“ für Kinder aufgewendet. In krassem Gegensatz dazu steht die Durchführung von Schwimmunterricht in den Stuttgarter Grundschulen: Obwohl Schwimmen im Bildungsplan verbindlich vorgegeben ist, findet an einigen Grundschulen gar kein Schwimmunterricht statt. Gründe sind zum Teil fehlendes Lehrpersonal, zum Teil aber auch, dass sich kein Schwimmbad in der Nähe befindet oder dass Bäder wegen Sanierung geschlossen sind. Diese Situation ist unhaltbar. Nicht viel besser sieht es derzeit bei Schulen aus, die ein Bad in zumutbarer Entfernung haben: Aufgrund der Wegstrecke bleiben von 90 Minuten Unterricht als tatsächliche Zeit im Wasser oft weniger als 30 Minuten übrig! Dieses Problems hat sich die Fraktion bereits intensiv in den Haushaltsberatungen 2017 angenommen, wo wir den vermehrten Einsatz von „Bäderbussen“ beantragt hatten, damit sich die Wegzeiten verringern und den Kindern mehr effektive Schwimmzeit bleibt. Nun der Erfolg: Durch ein neues Gesamtkonzept werden zum kommenden Schuljahr mehr Busse eingesetzt, sodass viele Schüler und Schülerinnen davon profitieren können! Allein, es bleibt ein Wermutstropfen: Für eine flächendeckende Versorgung bedürfte es dringend neuer Lehrschwimmbecken! Obwohl diese Tatsache von allen Fraktionen im Schulbeirat akzeptiert wurde, fand unser Antrag, Mittel aus dem Überschuss der Stadt im Jahr 2017 (ca. 400 Mio. €) für neue Lehrschwimmbecken zu verwenden, leider keine Mehrheit.