SÖS-LINKE-PluS stimmte jahrelang gegen die VVS-Ticketpreiserhöhungen. Jeder Vorstoß, die Preise einzufrieren oder gar zu senken, wurde mit breiter Mehrheit abgebügelt. So finanzieren die Nutzer inzwischen 63 Prozent der Kosten selbst, ein extrem hoher Wert im Vergleich zu anderen Großstädten. Kauft man sich dagegen ein Opernticket, wird dieses von Stadt und Land hoch subventioniert, der Eigenanteil des Zuschauers ist also viel geringer.
Es ist perfide, wenn sich nun die Parteien und der Oberbürgermeister als Wohltäter gerieren, die regelmäßig den Preiserhöhungen zustimmten.
Landkreise, Sozialverbände, LINKE und Piraten forderten in der Region schon lange eine Reform und Preissenkungen im VVS. Im Kreistag Böblingen scheiterte beinahe die geplante Tariferhöhung, so dass nun, rechtzeitig vor dem bevorstehenden Kommunal- und Regionalwahlkampf 2019, Mehrheiten für eine VVS-Zonenreform fanden.
Die Benutzung des ÖPNV wird durch ein einfaches Ringmodell abgelöst und deutlich attraktiver. 2019 wird auf Fahrpreiserhöhungen verzichtet. Die Verschmelzung der Zonen 10/20 zu einer Zone erfolgt aus Steuermitteln. Fast alle VVS-Nutzer zahlen weniger und viele fahren deutlich günstiger. Die Kosten der Reform zahlen Stadt, Verbundlandkreise und befristet das Land. Ein echter Erfolg, den es ohne unsere konsequente Politik nicht gegeben hätte.
Nach der Zonenreform ist vor der Tarifreform: als weiterer Schritt in Richtung Vereinfachung und Vergünstigung fordern wir das 365-Euro-Ticket. Um die Kosten dafür zu decken, wollen wir eine Nahverkehrs- und eine Luftreinhalteabgabe von Autonutzern, der Wirtschaft und den Steuerzahlern, um sie solidarisch an den Kosten für die Luftreinhaltung und umweltschonender Mobilität zu beteiligen.