Bei der gut besuchten Veranstaltung „Verkehrswende statt Mooswände“ wurden neue Mobilitätskonzepte und Wege aus der verkehrspolitischen Sackgasse diskutiert. Nicht nur aus ökologischen und sozialen Gründen ist eine radikale Verkehrswende dringend geboten, auch der öffentliche Raum muss für die Menschen zurückerobert werden! Eine Verkehrswende setzt den massiven Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel sowie eine Senkung der Fahrpreise voraus. Auf lange Sicht fordern wir den öffentlichen Nahverkehr zum Nulltarif.
Professor Heiner Monheim betonte, dass Nahverkehr zum Nulltarif möglich ist, wenn nicht länger jeder Pkw mit 2000 Euro vom Staat subventioniert wird, sondern diese Summen für den ÖPNV ausgegeben würde. Er meint: So betrachtet sei Autofahren das eigentliche „Schwarzfahren“, weil die hohen Kosten der Autoinfrastruktur von allen finanziert werden müssen.
Ein erster Schritt zur Transformation des Verkehrs kann die angekündigte Tarifreform des VVS sein, der nächste Schritt ist die Einführung eines 365Euro-Tickets. Der letzte und wichtigste Schritt aber ist schließlich der Nahverkehr zum Nulltarif.
Wie kann dieser finanziert werden? Die Subventionierung des Pkw-Verkehrs muss beendet und durch eine verstärkte Förderung des ÖPNV ersetzt werden. Durch die Umverteilung von Steuergeldern könnte die Finanzierung bereitgestellt werden. Für den Ausbau des ÖPNV-Verkehrsnetzes müsste der Kfz-Verkehr in Form einer Luftreinhalteabgabe beteiligt werden. Der laufende Betrieb des ÖPNV kann durch eine Nahverkehrsabgabe von Unternehmen, Gewerbe und Hotelgästen finanziert werden.
Fazit: Der Nahverkehr zum Nulltarif ist sinnvoll, machbar und dringend geboten, wenn wir die Klimaziele erreichen und Mobilität sozial gestalten wollen!