Wir beantragen:
Die Verwaltung entwickelt auf Grundlage des UBA-Masterplans für Hitzewellen einen lokalen Hitzeaktionsplan für die Landeshauptstadt. Gegebenenfalls notwendige Mittel werden von der Verwaltung beziffert und in den Haushalt eingestellt. Die Verwaltung prüft bei der Ausarbeitung des Hitzeaktionsplans insbesondere folgende Vorschläge:
- Ein Verschattungskonzept für öffentliche Räume und insbesondere Haltepunkte des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
- Die Bereitstellung öffentlicher und kostenloser Trinkstellen an stark frequentierten Orten im öffentlichen Raum. Hier könnte auch ein Beitritt zur „Refill“-Initiative einen wichtigen Beitrag leisten.
- Die Schaffung von Oberflächen-Gewässern im Stadtgebiet, z.B. durch die Anhebung von Bachläufen im Stadtraum
- Ordnungspolitische Maßnahmen zur Oberflächenbegrünung, insbesondere in der Anwendung der Landesbauordnung
- Ein Förderprogramm zur Nachrüstung von baulichem Sonnenschutz an Fassaden.
Begründung:
Laut einer kürzlich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Studie zum Klimawandel, wird es im ungünstigsten Fall im Stuttgarter Talkessel bis 2050 ca. doppelt so viele Hitzetage geben, sprich Tage an denen die gefühlte Temperatur in mindestens 3 Stunden über 32 Grad Celsius liegt. Das wären ca. 60 Tage, wie der DWD anhand einer Zukunftssimulation prognostiziert. Damit steigt die Belastung für Mensch, Natur und Infrastruktur erheblich an. Allein in Deutschland wurden etwa 7000 Todesfälle der Hitzeperiode des Jahres 2003 zugerechnet sowie zahlreiche hitzebedingte Krankheitsfälle aufgrund von Dehydrierung, Hitzschlag, Herz- und Kreislauferkrankungen. Besonders ausgeprägte und andauernde Hitzeperioden gab es in Deutschland in den Jahren 2003, 2010 und 2015. Das Umweltbundesamt hat mit dem Masterplan Hitzewellen eine Handreichung ausgearbeitet, um kommunale Hitzeaktionspläne zu entwickeln.
Link: http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/hap_handlungsempfehlungen_bf.pdf