Die Christopher Street Day (CSD)-Bewegung erinnert an die Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969. Damals setzten sich lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen (LSBTTIQ) in New York erstmals gemeinsam gegen staatliche Willkür und gewaltsame Übergriffe der Polizei zur Wehr. Der Protest startete in der Bar ‚Stonewall Inn‘ in der Christopher Street. Seit jenen Juni-Tagen gehen alljährlich fast überall auf der Welt Menschen in friedlichen und farbenfrohen Demonstrationen stolz für gleiche Rechte und Akzeptanz auf die Straßen.
In Stuttgart reicht die CSD-Geschichte bis ins Jahr 1979 zurück. Damals wagten sich unter dem Namen „Homobefreiung“ deklariert als „Straßentheater“ etwa 400 Teilnehmende auf den Schlossplatz. Es gab drei Christopher Street Day Demos in den Jahren 1985, 1994 sowie 2000. Anfang 2001 legte der IG CSD Stuttgart e.V. mit seiner Gründung den Grundstein für das mittlerweise jährlich wiederkehrende Kulturfestival.
Durch die CSD-Bewegung wurde einiges erreicht, aber es muss noch viel getan werden, um die Sichtbarkeit zu fördern, akzeptierter Teil der Gesellschaft und nicht mehr marginalisiert zu werden. Die Öffnung der Ehe auch für homosexuelle Paare, die Rehabilitierung und Entschädigung, der nach dem Jahr 1945 für den Paragraph 175 verurteilten Menschen und den Landesaktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte sind nur einige Themen, die wir noch angehen müssen.
Natürlich ist der CSD auch ein Fest mit guter Laune und Musik. Wir erfahren viel Solidarität und Interesse von der Bevölkerung, die sich darüber freut, diesen Tag mit uns zu zelebrieren. Friedlich und bunt präsentieren wir uns; das ist unser Tag! Liebe kennt keine Ausgrenzung.