Man kann Unkraut auf unterschiedliche Weisen bekämpfen: man schneidet es ab, entfernt es mit samt der Wurzel von Hand oder man greift zu einem chemischen Unkrautbekämpfer, dessen Bestandteil Glyphosat ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im vergangenen Jahr das Pflanzenschutzmittel als potenziell krebserregend eingestuft. Daraufhin hat die Fraktion SÖS LINKE PluS einen Antrag gestellt, Stuttgarts Grünflächen zukünftig ohne Glyphosat zu pflegen. Oberbürgermeister Fritz Kuhn griff die Initiative der Fraktion auf und verkündete: „Mein Ziel ist es, Stuttgart zu einer glyphosatfreien Stadt zu machen.“ Handarbeit statt Gift soll die Devise sein: künftig sollen die Grünflächen durch menschliche Arbeit vom Unkraut befreit werden. Die Anschaffung eines Heißdampfgerätes plant das Garten- Friedhofs- und Forstamt noch für dieses Jahr. Alle anderen Ämter und Eigenbetriebe sollen ebenfalls auf das Gift künftig verzichten. Die Fraktion begrüßt die Initiative des OBs und fordert eine rasche Umsetzung in den zuständigen Gremien des Gemeinderats. Grünflächen ohne Gift wären ein Beitrag zur ökologisch-nachhaltigen Bewirtschaftung des öffentlichen Raumes und könnten Signalwirkung für weitere Städte und Gemeinden haben.
Neben öffentlichen Betrieben können sich auch Bürger_innen und Firmen dem gemeinsamen Aufruf anschließen: Unkraut ohne Glyphosat zu bekämpfen bedeutet die eigene Gesundheit und die Umwelt zu schonen.
Auf europäischer Ebene wird derzeit über die weitere Zulassung des giftigen Stoffes beraten. Bis Ende Juni entscheidet die EU, ob Glyphosat weiterhin in der Landwirtschaft eingesetzt werden darf. Bereits heute gelten in Deutschland strenge Beschränkungen für den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels.