Auch dieses Jahr nimmt OB Nopper am Volkstrauertag an der Gedenkfeier des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge teil.
Dieses Jahr findet der Volkstrauertag nicht an einem Denkmal von Fritz on Graevenitz statt. Er hatte, wie viele andere Kunstschaffende seine Kunst verraten, indem er sie in den Dienst der mörderischen nationalsozialistischen Politik stellte.
Stattdessen fiel die Entscheidung auf das Ehrenfeld der „Fliegeropfer“ und der „Opfer der Gewalt“ am Hauptfriedhof Bad Cannstatt.
Der Arbeitskreis „Euthanasie“ der Initiative Stolpersteine kritisiert beide Denkmäler als „durch die verschleiernde Erinnerungspoesie von ihrem Geschichtshintergrund und Sinnzusammenhang losgelöst“. Diese Kritik ist sehr gut nachzuvollziehen, finden sich doch keine weiteren Erklärungen darüber, „welche Gewalt vorhanden war was die Zeit so schwergemacht hatte und wann diese Vorgänge von Gewalt und schwerer Zeit waren.“ Mit Fackeln, Trompeten und Trommeln ist das kein Gedenken, sondern mehr eine militärische Verherrlichung.
Bereits vor einem Jahr forderten wir eine Erklärung vom OB, warum er in Zeiten des immer stärker werdenden Rassismus an diesen Gedenkfeiern teilnimmt. Wir haben bis heute zu dieser Anfrage keine Antwort erhalten.
Wir haben nun einen Antrag auf Beantwortung unseres Antrags gestellt. Wir sind gespannt wie der OB sein geschichtsvergessenes Engagement erklärt.
Wir wünschen uns, dass wir nächstes Jahr am Denkmal der Deserteur*innen aller Kriege, in der Innenstadt, gedenken können.