Nicht immer muss Politik zäh und langwierig sein. Manchmal lassen sich Ideen fast mit Lichtgeschwindigkeit verwirklichen. Wenn es dann noch ein Projekt ist, das nichts als Freude bereitet – umso besser! Ein Beispiel ist unser Open Piano – Klappe die Zweite. Anfang Juni war es so weit. Vor etwas mehr als einem Monat wurde in der Unterführung des Charlottenplatzes wieder ein gebrauchtes Klavier aufgestellt und am gleichen Nachmittag in einer fröhlichen Feier mit Reden und Musik eingeweiht.
Menja Stevenson und die Mitarbeiterinnen der Jugendkunstschule hatten sich auch diesmal ein einzigartiges Outfit für das Open Piano ausgedacht: eine nach Pop-Art im Stil von Robert Rauschenberg gestaltete Bühne in den Pastellfarben Türkis, Weiß und Rosa, über der eine Sprechblase in Anklang an Britney Spears verkündete: „Oops – we did it again“. Ein echter Hingucker, der die wenig einladende Atmosphäre der Straßenbahnhaltestelle Charlottenplatz auch optisch aufwertet. Sie ist übrigens eine der ältesten Haltestellen der Stadt. Nach den Worten von Mario Laube, kaufmännischer Vorstand der SSB, bewegt die SSB an dieser Haltestelle täglich 47000 Fahrgäste, von denen 21000 hier umsteigen. Gibt es also einen besseren Platz für ein öffentlich zugängliches Klavier, das alle spielfreudigen Passant:innen, die möchten, zum Klingen bringen können? Musik verbindet. Sie überwindet Sprachbarrieren und andere Grenzen, bringt Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammen, und trägt auf diese Weise zu Vielfalt, Integration und Zusammenhalt in Stuttgart bei.
In diesem Sinn geht unser Dank auch an den Gemeinderat, der mit der Bewilligung von Fördergeldern grünes Licht gab, dass das Projekt Open Piano nun weitergehen kann.
