Der Equal Care Day (Tag der Sorgearbeit) ist ein Aktionstag, der auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Sorgearbeit wie z.B. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen und Hausarbeit aufmerksam macht. Der Tag am 29. Februar symbolisiert das Verhältnis von bis zu 4:1 bei der Verteilung von Care Arbeit. Er ruft in Erinnerung, dass Männer rechnerisch etwa vier Jahre bräuchten, um so viel private, berufliche und ehrenamtliche Fürsorgetätigkeiten zu erbringen, wie Frauen in einem Jahr.
Dadurch, dass Frauen* unbezahlt bis zu viermal mehr Sorgetätigkeiten übernehmen, resultiert eine systematische finanzielle Schlechterstellung der Frau die direkt in die Altersarmut führt. Wenn jetzt in Stuttgart tatsächlich kürzere Öffnungszeiten von Kindergärten mit hinzukommen, können Frauen* wieder nur weniger arbeiten. Damit werden Frauen* noch weiter in Armut getrieben!
Zusätzlich wird Care Arbeit in Städten durch die bestehende autozentrierte Stadtplanung erschwert. So kommt man mit dem Auto in Stuttgart auf der B14 / B27 schnell durch die Stadt, Fahrradwege auf denen man sich sicher mit Fahrrad fahrenden Kindern bewegen kann findet man dagegen selten. Gerade diese kurzen Strecken sind es aber, die meist Frauen* mit Kindern zur Schule, Kindergarten oder zum Einkaufen zurücklegen. Sorgearbeit benötigt eine kleinteilig organisierte Mobilität. Davon sind wir in Stuttgart leider noch weit entfernt.
Es kann nicht sein, dass auch noch heute in Stuttgart Entscheidungen gefällt werden, die Frauen* systematisch benachteiligen. Zukünftig fordern wir, dass jede Vorlage der Verwaltung auf Gendergerechtigkeit überprüft wird! Damit Care Arbeit ermöglicht und Geschlechterungerechtigkeit verringert wird!