Begründung/Erläuterung:
Immer noch gehören Sexismus und Wasen zusammen. Es entfielen bereits 2015 laut dem Bericht des Polizeipräsidiums Stuttgart von den mehr als 9.000 Straftaten in Bad Cannstatt im Jahr 2015 allein 2.050 (26%) Straftaten auf den Cannstatter Wasen. Laut Presseberichten wurde während des Volksfests und des Frühlingsfests auf dem Cannstatter Wasen im Jahr 2015 eine 18-jährige Frau vergewaltigt und zwei kleine Mädchen sexuell belästigt. Aus der Statistik der Polizei ging nicht hervor, welche der 2.050 Straftaten Sexualdelikte waren.
Dieses Jahr sind auf dem Cannstatter Volksfest 41 Fälle von sexueller Belästigung bei der Polizei angezeigt worden. Es ist jedoch von einer weit höheren Dunkelziffer auszugehen!
Aus Presseberichten und Überlieferungen von betroffenen Frauen wird regelmäßig über ein erschreckendes Ausmaß von Sexismus auf dem Wasen berichtet. So wurde eine Souvenirverkäuferin wie folgt zitiert: „Am schlimmsten war die Anmache durch besoffene Festzeltbesucher. Da kamen Sprüche von „Du bist so hübsch!“ und „Gibst du mir deine Handynummer“ bis zu „Was kostest du?“ und „Wollen wir ficken?“
Damit belästigte Frauen stabilisiert werden und auch Unterstützung für einen sicheren Heimweg haben, gibt es nun den sicheren Raum der Wasenboje auf dem Cannstatter Wasen.
Das ist ein wichtiger Schritt, damit Frauen sich sicher fühlen können. Die Maßnahme setzt allerdings bei den Opfern von sexuellen Übergriffen an. Wir sehen daher die dringende Notwendigkeit auch für die männlichen Täter etwas tun, damit diese Frauen nicht mehr als zur Verfügung stehende Sexobjekte betrachten. Dafür fordern wir ein entsprechendes Präventionsprogramm mit Öffentlichkeitsarbeit auf den Volks- und Frühlingsfest.
Wir beantragen:
- Ein Präventionsprogramm gegen sexuelle Übergriffe für Männer.
- Werbemaßnahmen auf dem Volks- und Frühlingsfest für dieses Präventionsprogramm.