Frühling, Zeit des Wachstums, nicht nur bei Pflanzen!
Ab 1. April wachsen auch die Bezüge der sechs sogenannten „weiteren Beigeordneten“, also der Stuttgarter Bürgermeister:innen von bisher 3% auf nunmehr 7% des Grundgehalts. Der gesetzlich mögliche Rahmen wurde dabei voll ausgeschöpft. Und juhu, nach Abschluss des Ver.di-Tarifkampfs wird noch ein weiteres Sahnehäubchen oben draufkommen. Einfach herrlich, denn dazu muss man weder streiken, noch sich solidarisch mit streikenden Beschäftigten erklären.
Warum nur stimmten alle Fraktionen im Gemeinderat – außer unserer FrAKTION – dieser Vorlage zu? Wir redeten dagegen, aber stießen nur auf betretenes Schweigen. Niemand wollte eine „Neid-Debatte“, man zeigte sich großzügig gegenüber den Notleidenden auf der Bürgermeisterbank.
Warum empört sich die Öffentlichkeit darüber? Es ist doch offenbar, dass auch Spitzen-Beamte mit Gehältern im nur 5-stelligen Bereich angesichts der galoppierenden Inflation dringend auf eine weitere Zulage von netto 470 Euro monatlich angewiesen sind!
Erst jetzt wurde aus gut unterrichteten Kreisen bekannt, dass die Erhöhung der Dienstaufwandsentschädigung in Wirklichkeit von höchst uneigennützigen Beweggründen motiviert sei. Unter dem Motto „Tue Gutes und rede nicht darüber“ wollen die Beigeordneten nämlich einen sozialen Notfallfonds ins Leben rufen. Mit den stolzen zusätzlichen Summen in Höhe von 26000 Euro 2023 und ab 2024 in Höhe von 34 000 Euro jährlich will man dringliche soziale Belange von Einzelpersonen oder auch von chronisch unterfinanzierten sozialen und kulturellen Institutionen in Stuttgart unterstützen! Welch lobenswerte vorausschauende Initiative in einer Zeit, in der alle den Gürtel enger schnallen müssen. April, April…