Über eine Millionen Frauen demonstrierten im Jahr 1911 in Europa und den USA mit dem Slogan „Heraus mit dem Wahlrecht“ für das Wahlrecht, den Mutter- und Arbeitsschutz sowie den Achtstundentag. Inzwischen dürfen Frauen ohne Zustimmung des Mannes ein eigenes Konto eröffnen und eine Erwerbsarbeit aufnehmen. Trotzdem berichten heute noch Frauen weltweit unter Hashtags wie #aufschrei und #MeToo von sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Frauenärzt:innen trauen sich nicht auf ihre Homepages zu schreiben, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, weil extremistische Lebensschützer:innen sie bedrohen. In Stuttgart sind Frauen/Mädchen auch heute noch Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Sie verdienen hier weniger als Männer, sind stärker von Armut bedroht und werden Opfer von Zwangsheirat und –prostitution, Genitalverstümmelung und anderen Menschrechtsverletzungen. Und es brauchte 10 Jahre (!), um eine Zusage für das neue Gebäude des autonomen Frauenhauses zu bekommen.
Das diesjährige Motto der Vereinten Nationen am Weltfrauentag ist „Each for Equal“. Für die Gleichberechtigung tragen Entscheidungsträger:innen in der Politik eine große Verantwortung. Die Perspektiven und Bedürfnisse von Frauen müssen bei allen Entscheidungen mit einbezogen werden – für alle Lebenslagen und auch in allen Referaten.
Eine wichtige Vorrausetzung ist, dass Frauen in der Politik vertreten sind. In Stuttgart haben wir schon fast einen gleichen Anteil von Frauen und Männern im Gemeinderat erreicht. So sind von 60 Stadträt:innen immerhin 27 Frauen! Damit Demokratie funktioniert braucht sie Feminismus mit Chancengleichheit, Menschenwürde und Selbstbestimmung für alle Menschen. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen!