Drei Jahre sind nun seit den rassistischen Morden in Hanau an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin vergangen.
Es handelt sich um einen der schwersten rassistischen Terroranschläge in der Geschichte der Bundesrepublik. Auch drei Jahre danach sind wir und vielen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in Stuttgart betroffen und trauern um die Opfer. Ausdruck davon ist auch der Publikumspreis des Kubus-Kunstpreis 2022 für die Stuttgarter Künstlerin Ülkü Süngün, die in ihrer Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart die rassistische Tat in Hanau zum Thema hatte und wichtige Fragen zu Diversität und Identität in unserer Gesellschaft aufwirft.
Die Angehörigen und Überlebenden haben mit der Initiative 19. Februar und vielen engagierten Partnerorganisationen Beeindruckendes bei der Aufklärung vieler Fragen um den rassistischen Terroranschlag geleistet. Viele Fragen sind bis heute nicht geklärt. Es gibt keine ausreichende Aufarbeitung und Einsicht bei den politischen Verantwortlichen. Es braucht dringend weitere Aufklärung und Konsequenzen.
Klar ist aber auch, dass Hanau kein Einzelfall! Der tief in der Gesellschaft verwurzelte Rassismus und die rechte Hetze von Parteien wie der AfD haben den Boden bereitet für diese Tat.
Wir fordern als FrAKTION gemeinsam mit vielen weitere Organisationen auch in Stuttgart einen Ort der Erinnerung zum Terroranschlag in Hanau. Die Wunde dieser Tat sitzt auch in Stuttgart bis heute tief in einem großen Teil der Stadtgesellschaft. Erinnern bedeutet für uns, Rassismus im Alltag und in den Strukturen der Gesellschaft, den Behörden und Institutionen zu benennen.