Als Folge des Krieges in der Ukraine und der Raffgier von Mineralölkonzernen sind die Preise pro Liter Benzin und Diesel extrem gestiegen. Zu den Kosten an der Zapfsäule kommen die im letzten Jahr aufgrund Corona stark gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise und die ohnehin hohen Mieten dazu. Die Bundesregierung will jetzt unter anderem mit einem Entlastungspaket sowohl die Ticketpreise im ÖPNV für die Zeit von drei Monaten auf 9 Euro monatlich senken, als auch die Benzinpreise im gleichen Zeitraum senken.
Den Vorschlag zur Reduzierung der Ticketpreise begrüßen wir als Fraktion zwar, sind aber der Meinung, dass es nicht nur bei einer Entlastung von drei Monaten bleiben darf, sondern grundlegend die Ticketpreise gesenkt werden müssen. Wir sind darüber hinaus auch der Meinung, dass nun die Möglichkeit besteht, ein Null-Euro-Ticket für Alle einzuführen. Es ist an der Zeit, dass wir in Bus und Bahn in Stuttgart frei fahren dürfen. Die Fahrpreiserhöhungen ab dem 1. April im VVS müssen entsprechend ausgesetzt werden.
Wir wollen eine nachhaltige Finanzierung von Bus und Bahn, die unabhängig von Ticketeinnahmen ist. Wir fordern sowohl eine gute Bezahlung von Busfahrer:innen und Straßenbahnfahrer:innen, als auch einen Nahverkehr zum Nulltarif für Alle. Unser Ziel ist eine Umverteilung von Oben nach Unten bei der Finanzierung des Nahverkehrs. Unternehmen und Menschen mit höherem Einkommen sollen zukünftig stärker an der Finanzierung des Nahverkehrs beteiligt werden. Auch Land und Bund müssen sich stärker als bisher an der Finanzierung beteiligen. Ein Rabatt an der Zapfsäule hilft hingegen nur den SUV-Fahrenden Kumpels von Finanzminister Lindner in den Chefetagen der Mineralölkonzerne und nicht den Ärmsten.